Cash.Online hat mit Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie Vermögensverwaltung AG, über den Preisverfall bei den für die Produktion von High-Tech-Komponenten unverzichtbaren Seltenen Erden und der schwindenden Vormachtstellung Chinas als globaler Produzent gesprochen.
Cash.Online: Seltene Erden sind für die Produktion von Smartphones, Computerchips und Solaranlagen unverzichtbar. Nach einer langen Hausse sind die Preise zuletzt signifikant gefallen. Was sind die Gründe?
Albrech: Dass die Nachfrage nach Seltenen Erden seit 2009 um fast ein Drittel zurückgegangen ist, führen wir darauf zurück, dass einerseits Unternehmen andere Produktionsverfahren entwickelt oder wiederentdeckt haben und andererseits sogenannte Substitute entdeckt wurden, mit denen die Industrie ebenfalls arbeiten kann. Dies macht sie unabhängiger von den Seltenen Erden.
Inwieweit wird China seinen Anteil an über 90 Prozent der globalen Produktion und somit seine Monopolstellung in Zukunft aufrechterhalten können?
Durch den seinerzeit enormen Anstieg der Nachfrage nach Seltenen Erden wurde die weltweite Suche nach weiteren Vorkommen stark vorangetrieben. Es wurden weitere Vorkommen zum Beispiel in Australien entdeckt.
Viele Unternehmen können ihre Nachfrage nach Seltenen Erden inzwischen fast vollständig außerhalb von China decken. Aus unserer Sicht hat China mit seiner provokanten Vorgehensweise die anderen Marktteilnehmer nur zum Nachdenken gebracht.
Wie hat China die anderen Marktteilnehmer brüskiert?
Die anderen Marktteilnehmer auf der Nachfrageseite wurden dahingehend brüskiert, dass China die eigenen Speicher gefüllt hatte um auf diese Weise eine künstliche Angebotsknappheit zu erzeugen.
Dies führte zu rasant steigenden Preisen in den Jahren 2008 und 2009. Erst durch die bereits erwähnten wiederentdeckten Produktionsmethoden beziehungsweise die neuentdeckten Substitute verbesserte sich die Situation für die nachfragenden Marktteilnehmer.
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