Sentix-Analyse 2025: Zwischen öffentlichen Narrativen und echten Marktimpulsen unterscheiden

Finanzmarkt- und Investitionstrends 2025: Digitale Kerzenhalter-Charts, die die wirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln
Foto: PantherMedia/Maximusdn
Wie das kommende Jahr aus Anlegersicht zu erwarten ist

Die sentix GmbH stellt den neuen Jahresausblick 2025 vor. Unter dem Leitthema „Trump, die Zweite.“ werden die entscheidenden Themen des kommenden Jahres umfassend beleuchtet – von geopolitischen Herausforderungen über Anlagepräferenzen bis hin zu disruptiven Entwicklungen an den Märkten.


Ein Herzstück des Jahresausblicks ist das behavioristische Gutachten. Dieses analysiert die kollektive Anlegerpsyche, deckt versteckte Markterwartungen auf und zeigt potenzielle Fehlwahrnehmungen. Die Behavioral-Finance-Analyse hilft Anlegern, das „Warum“ hinter den Märkten zu verstehen und Wendepunkte sowie Marktbewegungen jenseits des Mainstreams zu antizipieren. Ein wichtiges Thema für 2025 ist die Diskrepanz zwischen den positiven Markterwartungen und dem negativen Medienecho zu Donald Trumps zweiter Amtszeit. Den Anlegern wird ein „kognitiver Spagat“ abverlangt. Anleger müssen lernen, zwischen öffentlichen Narrativen und tatsächlichen Marktimpulsen zu unterscheiden, um eine klare Strategie zu entwickeln.

Die Analyse zeigt zudem eine deutliche Verschiebung in den Anlagepräferenzen. Aktien und Edelmetalle gewinnen an Attraktivität, während Staats- und Unternehmensanleihen zurückhaltender bewertet werden. Folglich liegen die Renditeerwartungen der Anleger für 2025 auf dem hohen Niveau der letzten beiden Jahre.


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USA: Der Börsen-Bulle und die Trump-Dynamik

Mit der Wiederwahl von Donald Trump steht die US-Wirtschaft erneut im Zentrum globaler Aufmerksamkeit. Anleger erwarten wirtschaftsfreundliche Maßnahmen, insbesondere Steuersenkungen und Deregulierung. Dies hat bereits zu einem Anstieg des Sentiments im US-Aktienmarkt geführt, das ein Allzeithoch in unserer 23-jährigen Datenhistorie erreichte.
Doch hinter der Euphorie lauern Gefahren: Die ambitionierte Bewertung des S&P 500 und die zunehmende Konzentration in US-Märkten könnten das Risiko von Korrekturen erhöhen. Die Behavioral-Analysen zeigen zudem, dass die hohe Erwartungshaltung der Anleger ein Ungleichgewicht schaffen könnte, das im Laufe des Jahres 2025 zu Volatilität führen wird.
„Die Trump-Dynamik weckt große Erwartungen, birgt aber auch die Gefahr, dass Märkte kurzfristig überhitzen. Anleger sollten eine Strategie haben, um auf mögliche Volatilität vorbereitet zu sein“, sagt Patrick Hussy, Geschäftsführer der sentix GmbH.

Edelmetalle: Stabilität in einer unsicheren Welt

Nach einem Jahr der Unsicherheiten bleibt Gold ein zentraler Baustein im Portfolio vieler Anleger. 2025 könnte jedoch eine Phase des „Durchatmens“ für Edelmetalle sein. Während Gold als Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Risiken weiterhin gefragt bleibt, könnten Silber und andere Edelmetalle von ihrer industriellen Nachfrage profitieren.

Die Sentimentdaten deuten darauf hin, dass sich Anleger an die stabile Performance von Gold gewöhnt haben, was das Potenzial für stärkere Preissprünge begrenzt.
„Gold bleibt ein Eckpfeiler im Portfolio, vor allem in einem Umfeld geopolitischer Unsicherheiten und fiskalischer Disziplinlosigkeit“, ergänzt Manfred Hübner, Mitbegründer und Chef-Stratege von sentix. Silber bietet zudem Aufholpotenzial und könnte im Verlauf des Jahres 40 USD überschreiten.

Europa: Der Weg durch die Krise

Während die USA und Asien Dynamik entfalten, steht Europa vor strukturellen Herausforderungen. Besonders der DAX wird voraussichtlich weiter unter Druck stehen. Schwache Marktstrukturen, demografische Entwicklungen und eine fragile politische Lage stellen die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents auf die Probe. Dennoch bieten sich selektive Chancen, vor allem in der stark gebeutelten Automobilindustrie.

Der US-Dollar dürfte 2025 gegenüber dem Euro stark bleiben. Die ökonomische Dynamik der USA, angetrieben durch Trumps fiskalpolitische Maßnahmen, kontrastiert mit der schwächelnden europäischen Wirtschaft, die nach wie vor unter strukturellen Defiziten leidet. Die Zinsdifferenz zugunsten des US-Dollars bleibt dabei ein zentraler Treiber.

Gleichzeitig belasten politische Unsicherheiten in der Eurozone das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung. Patrick Hussy betont: „Solange Europa keine entschlossenen Reformen vorlegt, wird der Euro gegenüber dem Dollar weiter verlieren.“ Im Verlauf des Jahres könnte der Wechselkurs Richtung 0,95 EUR/USD driften.

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