Deutschlands größtes Geldhaus hatte sich am Mittwoch öffentlich von einer mit Kritik an Politik und Aufsicht gespickten Studie von Deutsche Bank Research distanziert – insbesondere „von der in Inhalt und Form unangemessenen Kritik an Aufsichtsbehörden und politischen Entscheidungsträgern, die in der Studie zum Ausdruck kam“.
Die Analyse mit dem Titel „Reformagenda für den Finanzplatz Deutschland. Viel Luft nach oben, dringender Handlungsbedarf“ ist inzwischen nicht mehr im Webangebot der Deutschen Bank abrufbar. In der Ausarbeitung kritisiert der Autor unter anderem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin): „Die Erfahrungen der letzten Jahre waren für Deutschland schlichtweg peinlich, die hiesige Finanzaufsicht dürfte sowohl bei ihren internationalen Pendants als auch bei den Finanzinstituten einen gravierenden Imageverlust erlitten haben und teilweise kaum noch ernst genommen werden.“
Der Finanzplatz Deutschland verharre „seit vielen Jahren strukturell im Dornröschenschlaf“, schreibt der Autor. Die „Liste der Defizite und Fehlschläge“ sei sehr lang. Der Analyst stellt eine „faktische Verweigerung der Entscheidungsträger in der Politik, das Siechtum des Finanzplatzes überhaupt zur Kenntnis zu nehmen“ fest und folgert: Weltweit habe kein einziges größeres Land „seine Bankenbranche derart vernachlässigt und ihrer Verzwergung tatenlos zugesehen wie Deutschland“. (dpa-AFX)