Angesichts dieser Ausgangslage und unter Berücksichtigung der Entwicklung verschiedener Anlageklassen und Sektoren in der Vergangenheit, sieht Galler sieben Strategien als geeignet an, wenn Anleger ihre Portfolios defensiver Ausrichten wollen:
1. Nahezu neutrale Aktienpositionen, jedoch Untergewichtungen vermeiden, da Aktienmärkte am Ende des Zyklus tendenziell gut abschneiden.
2. Bei Aktien regional und damit gestreut investieren. Eine Verschiebung bei der regionalen Allokation kann die Wertentwicklung im Falle einer Marktkorrektur nur selten abfedern.
3. Gewichtungen in Aktien mittlerer und kleinerer Marktkapitalisierung abbauen, denn Large Caps schneiden bei einem Abschwung tendenziell besser ab.
4. Wachstumstitel reduzieren, erstklassige Aktien und Substanzwerte (Value) aufstocken. Qualitätsaktien sind der einzige Anlagestil, der bei jedem Abschwung der vergangenen Jahre besser als der Index abgeschnitten hat. Substanzwerte schlagen den Index üblicherweise bei fallenden Märkten. Eine Ausnahme stellte die weltweite Finanzkrise dar, dies war jedoch auf die hohe Gewichtung von Finanzwerten im Substanzwertindex während einer Krise des Finanzsystems zurückzuführen. Value-Aktien haben sich normalerweise besser als Wachstumstitel (Growth) entwickelt, wenn es während des Zeitraums unmittelbar vor einem Abschwung einen deutlichen Anstieg der relativen Bewertung von Wachstumstiteln gegeben hatte.
5. Anleihenstrategien wählen, die flexibel über Regionen, Laufzeiten und Risiken investieren können. Die Fähigkeit, Verschiebungen zwischen Segmenten vorzunehmen ist entscheidend, um von Märkten profitieren zu können, die Spielraum für Zinssenkungen durch Zentralbanken bieten.
6. Barmittel und kurzfristige Liquiditätsinstrumente können Stabilität bieten.
7. Strategien mit niedriger Korrelation zu Risikoanlagen, wie etwa Makro-Strategien und Long-/Short-Aktienlösungen insbesondere mit der Möglichkeit, ihr Netto-Aktienengagement auf null zu reduzieren, in Betracht ziehen. (fm)
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