Multi-Asset-Auswahl: Sieben goldene Regeln

3. Haben Sie Mut zu Neuem

Sowohl institutionelle als auch unabhängige Vermögensverwalter müssen Bewährungsproben bestehen. Die Umsetzungsdauer kann es etwa institutionellen Anlegern erschweren, zügig auf Marktverwerfungen zu reagieren. So kam es beispielsweise 2016 zu großen Verwerfungen an den Kreditmärkten. Die meisten Pensionsfonds nahmen jedoch erst in den späteren Phasen der Rallye ein Engagement auf.

Auch die Zyklen makroökonomischer Themen verkürzen sich. Zuvor konnten Multi-Asset-Anleger davon ausgehen, dass makroökonomische Themen zwei, drei Jahre oder länger von Relevanz waren. Jetzt werden ihre Zyklen eher in Monaten gemessen. In diesem Zusammenhang ist Dynamik das Schlüsselwort. Zur Veranschaulichung: Zu Beginn des Jahres 2016 wurden die Aussichten der Fremdwährungsschulden Brasiliens als durchweg positiv bewertet. Innerhalb von drei bis sechs Monaten änderte sich das Bild jedoch.

Unabhängige Vermögensverwalter, die das gesamte Spektrum der Marktchancen nutzen wollen, befinden sich auch in einer schwierigen Situation. Denn: In den wenig bekannten, exotischeren Bereichen fehlt es ihnen möglicherweise an Expertise. Können sie zum Beispiel auf das Wertpotenzial einzelner Anleihen aus Peripherieländern zugreifen? Verfügen Sie über die Expertise, verschiedene Emissionen zu bewerten? Oder haben sie bei Aktien Zugang zum Wachstumspotenzial regionaler US-amerikanischer Banken, ohne dabei auf einen einzigen ETF setzen zu müssen, der in Bezug auf die Wertpapierauswahl ein stumpfes Werkzeug ist? Echte Multi-Asset-Expertise im Bereich ungewöhnlicher Anlagen verbessert die Risikostreuung und generiert bessere Renditeprofile.

4. Erforschen Sie das gesamte Spektrum der Anlageklasse

Es ist wichtig, im gesamten Anlageuniversum stets nach dem „Multi“, nach der Mischung, zu suchen. Doch ist es auch unabdinglich, auch die vielfältigen Chancen innerhalb einer Anlageklasse zu nutzen. Bei Anleihen haben wir diese These genutzt, indem wir in eine auf US-Dollar lautende türkische Staatsanleihe investiert haben. Wir bauten diese Position nach der US-Wahl im November 2016 auf. Selbst als die Währungskrise um die türkische Lira zum Jahresende einsetzte, hielt sich die zehnjährige Rendite stabil knapp unter sechs Prozent. Mittlerweile besitzen wir eine erhebliche Position im Portfolio. In einem Umfeld, in dem Staatsanleihen unter Druck stehen und die Zinsen niedrig sind, bleibt die Rendite dieser Anleihe bei 5,5 Prozent.

Seite drei: Besser gegen den Strom schwimmen

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