Das Interesse der Skandia Investment Group (SIG) an den Schwellenländern ist ungebrochen. Die Fondsgesellschaft beobachtet, dass auch andere Anleger sich der Region wieder zuwenden, wenn auch nicht in demselben Umfang wie noch im vergangenen Jahr.
Laut SIG gebe es infolge der strafferen Geldpolitik weitere Anzeichen für eine Abkühlung in China. Dies komme den chinesischen Behörden entgegen, die eine Überhitzung der Wirtschaft befürchtet hatten und dürfte den Bedarf an weiteren restriktiven Maßnahmen der Währungshüter verringern.
Der Fondsgesellschaft zufolge ist in der zweiten Hälfte diesen Jahres eine Trendwende bei der verlangsamten Entwicklung der Wachstumsraten zu erwarten, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt dank der anhaltend guten Situation der Unternehmen aufhellt. SIG weist darauf hin, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis in den meisten Ländern in diesem Jahr bisher gesunken ist, da die Unternehmensgewinne stärker angezogen haben als die Aktienkurse. Im Anleihenbereich hat die Gesellschaft ihre Übergewichtung bei hochverzinslichen Titeln nach der guten Entwicklung der letzten Jahre abgesenkt. Bei Investment Grade-Schuldtiteln besteht jedoch weiterhin eine deutliche Übergewichtung.
„Nach einer sehr zügigen wirtschaftlichen Expansion zu Jahresbeginn gab es weltweit Anzeichen für ein drastisches Nachlassen der Wachstumsrate im produzierenden Gewerbe. Insgesamt gehen wir davon aus, dass diese in den kommenden Monaten weiter an Schwung verliert, doch erwarten wir im zweiten Halbjahr 2011 ein Anziehen der Gesamtwachstumsrate“, kommentiert James Millard, Chief Investment Officer der SIG die Lage. Millard zufolge sei Gesamtinflation zwar aufgrund der in den meisten Ländern steigenden Lebensmittel- und Treibstoffpreise weiterhin erhöht, verbleibe aber, insbesondere in den Industriestaaten, auf „unproblematischem“ Niveau.
Ihren Spitzenstand werde die Gesamtinflation wahrscheinlich in den nächsten Monaten überschreiten, da dann die Teuerungsrate für Lebensmittel nachlasse. Die Inflation der Lebensmittelpreise dürfte gegenüber dem Vorjahr im späteren Jahresverlauf weiter rückläufig sein, da die höheren Lebensmittelpreise des letzten Jahres allmählich aus den Vergleichszahlen herausfallen. „Da die Lebensmittelpreise in den meisten Schwellenländern einen starken Einfluss auf die Inflationsentwicklung haben, könnte die dortige Gesamtinflation später im Jahr rückläufig sein“, folgert Millard. (te)
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