Signal Iduna Bilanz 2023: „Wir wachsen wieder in allen Sparten“

Foto: Signal Iduna
Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe

Die Bilanz der Signal Iduna kann sich sehen lassen. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen präsentierte die Versicherungsgruppe gute Zahlen. Inzwischen steht auch fest: Die Signa Pleite kostet den Versicherer rund 200 Millionen Euro und hinterlässt in der Bilanz 2023 kaum Spuren.

Die Signal Iduna blickt auf ein insgesamt gutes Geschäftsjahr 2023 zurück. Die gebuchten Bruttobeiträge der Gruppe stiegen im Jahr 2023 um 2,8 Prozent auf 6,65 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,47 Milliarden Euro). Das Gesamtergebnis stieg im Geschäftsjahr 2023 um 41,7 Prozent auf 823,6 Millionen Euro (Vorjahr: 581,1 Millionen Euro).

Das gute Gesamtergebnis sei vor allem auch den stark gestiegenen Nettoerträge aus Kapitalanlagen zurückzuführen, sagte Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna, anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Hamburg.. Mit einer Steigerung von 17,8 Prozent auf 1,51 Milliarden (+227,9 Millionen Euro) Euro lagen die Nettoerträge auf einem sehr hohen Niveau. Der Zinseffekt zeigt sich auch beim Anstieg der verwalteten Vermögensanlagen; die stiegen von 100,73 Milliarden Euro um über zwei Milliarden Euro auf 102,74 Milliarden Euro.

Bemerkenswert, dass trotz schwieriger Wirtschaftslage in Deutschland das gute Vertriebsergebnis des Jahres 2022 im Jahr 2023 um 3,4 Prozent gesteigert werden konnte. Der Jahresbeitrag legte um zwölf Millionen Euro auf 364 Millionen Euro zu. Nach Angaben von Leitermann setze sich das gute Geschäft Beitragswachstum auch im 1. Quartal 2024 fort. Das aktuelle Plus bezifferte der Vorstandsvorsitzende auf 6,2 Prozent. Damit werde die Jahresprognose für die gesamte Branche von derzeit 2,9 Prozent übertroffen.

Signa-Pleite: „Wir erwarten keinerlei Verluste“

Leitermann betonte, dass in den Zahlen die Wertberichtigungen auf Engagment in der Signa Gruppe berücksichtigt seien. Trotzdem sei das Geschäftsjahr 2023 sehr respektabel gewesen. „Das Thema Immobilien war für unsere Kapitalanlagen in der Niedrigzinsphase enorm wichtig gewesen“, ergänzte Martin Berger, Finanzvorstand der Signal Iduna, auf Nachfrage der anwesenden Journalisten. Von den 55 Milliarden Kapitalanlagen seien rund acht Milliarden Euro Hypotheken und davon sechs Milliarden Euro Immobilien. Hinzu kämen Pfandbriefe und ähnliche Investments. Laut Berger liege der Fokus dabei auf Bestandsimmobilen.

„Wir sind nicht der Projektfinanzierer. Daher sind wir in der Regel bei Projektinsolvenzen nicht betroffen. Mit einer einzigen Ausnahme, und das ist die Signa Gruppe“, sagte Berger. Man habe mit Signa seit 2010 zusammengearbeitet. Dabei habe man 80 Prozent der Investments grundpfandrechtlich gesichert, so Berger. „Das heißt, wir haben eine erstrangige Hypothek darauf. Die Namen sind alle bekannt. Oberpolliger in München, das Alsterhaus in Hamburg, der Kaufhof auf der Hohen Straße in Köln. Zudem haben wir über ein Wertpapier einen Hypothek auf das Alsterhaus. Und wir erwarten bei diesen Themen keinerlei Verluste“, betonte Berger.

Im Gegenteil: Man erwarte, dass man im Verlauf des Jahres die Gelder, die man ausgeliehen haben, zurückbekomme. Denn die ganzen Gesellschaften, an die man dies verliehen haben, seine inzwischen insolvent, ebenso die Mieter. „Wir sprechen derzeit vor allem mit den Insolvenzverwaltern und gehen nicht davon aus, dass wir irgendwelche Verluste haben werden“, so Berger.

„Insgesamt Wertberichtigungen von über 200 Millionen Euro“

Das Problem bei Signa sei, dass das Unternehmen zu groß geworden und in den 20er Jahren an die Grenzen ihrer Finanzierungsmöglichkeiten gekommen sei. Den Vorwurf in ein intransparentes Immobilienunternehmen investiert zu haben, wies Berger zurück. „Sie können davon ausgehen, dass wir als Investor nicht in ein intransparentes Immobilienunternehmen gegangen sind. Es gab ein Rating, es gab Wirtschaftsprüferberichte, es gab jegliche Art von Informationen, die wir haben wollten. Und die wurden auch immer bedient“, so Berger.

Allerdings habe sich die Lage bei der Signa massiv in den Jahren 2022 und 2023 zugespitzt. Verantwortlich hierfür waren die Schlagzeilen aus der zweiten Galeria-Kaufhofpleite und der Prozess gegen Benko in Österreich. „Das hat Signa und Herrn Benko persönlich sehr geschadet und damit an der Stelle eine Liquiditätsklemme entstanden. Und sie wurde verstärkt, weil sich Marktteilnehmer dazu geäußert hätten“, sagte Bergner. Die gesamte Konstellation habe zu Liquiditätsengpässen bei Benko und zum Verkauf von Unternehmensteilen geführt.

Da wurden Werte vernichtet, kritisierte Berger mit Blick auf das Verhalten der österreichischen Behörden. Die Kosten der Signa-Pleite bezifferte der Finanzvorstand für die Signal Iduna Gruppe auf 0,2 Prozent der Gesamtrendite. „Insgesamt haben wir Wertberichtigungen von etwas über 200 Millionen Euro“, sagte Berger. Die Anleihen seien auf 30 Prozent und ein Genussschein auf 0 abgeschrieben. „Wir haben keine Eigenkapitalanteile und wir erwarten an der Stelle, dass sich die österreichischen Insolvenzverwalter hier für die Gläubiger aus Deutschland einsetzen“, sagte Berger.

Vertriebskraft legt um 17 Prozent zu

Trotz der Signa-Pleite war 2023 war ein gutes Jahr für die Signal Iduna Gruppe gewesen. Die Signal Iduna habe in den letzten fünf Jahren mit ihrem Veränderungsprogramm „Vision 2023“ die Grundlagen für ein marktüberdurchschnittliches ertragreiches Wachstum geschaffen. Man habe sich kundenzentrierter, agiler und digitaler aufgestellt habe. „Wir haben die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden viel mehr in den Mittelpunkt gestellt. Und wir denken heute viel stärker vom Kunden aus. An erster Stelle stehen nicht das, was sich Aktuare wünschen, sondern die Kunden“, betonte Leitermann.

So habe man die Digitalisierung massiv beschleunigt. Die Dunkelverarbeitungsquote – also die automatische Verarbeitung von Belegen ohne den Eingriff von Mitarbeitern – liegen bei 50 Prozent in der Krankenversicherung und 75 Prozent in der Lebensversicherung, sagte Leitermann. Ingesamt zwei Millionen Vorgänge seien im vergangenen Jahr digital verarbeitet worden. Vor drei Jahren habe die Quote unternehmensübergreifend bei 25 Prozent gelegen, sagte Leitermann. Die Investionen und Veränderungen hatten laut Leitermann auch Folgen für die Vertriebskraft. Sie legte in den vergangenen fünf Jahren um 17 Prozent zu.

„Treten in die nächste Phase der strategischen Neuausrichung ein“

„Darauf wollen wir jetzt mit der neuen Strategie „Momentum 2030“ aufbauen, um bei Wachstum und Ertrag noch deutlicher zuzulegen, so Leitermann weiter. Die Transformation des Gruppe gehe weiter. „Mit Momentum 2030 treten wir in die nächste Phase unserer strategischen Neuausrichtung ein.“ Im Mittelpunkt der neuen Strategie stehe ein sich selbst verstärkendes System aus neuen Formen der Zusammenarbeit, Kundenorientierung, dem Erschließen neuer Wachstumsfelder sowie Partnerschaften in unseren Kernzielgruppen Handwerk, Handel und öffentlicher Dienst sowie mit Technologieunternehmen. Dazu zähle auch die strategische Partnerschaft mit Google Cloud, so Leitermann.

Man werden neue Wachstumsfelder in den Bereichen Ökosysteme, Erneuerbarer Energien, Kooperationen oder im Bereich „B2b2C“ erschließen. Dabei wolle man sich noch stärker als Partner im Lebensalltag der Kunden positionieren und so neue Kundenkreise erschließen. Die Mission bleibt nach Aussage auch unter der neuen Strategie weiter gültig: „Gemeinsam mehr Lebensqualität schaffen.“ Ziel sei es, sich in allen Dimensionen des Handelns zu verbessern um so langfristig wirtschaftlich unabhängig zu sein.

Dazu gehöre die Kundenzufriedenheit: „Wir wollen einen der Top 5-Versicherer im NPS-Ranking bei der Weiterempfehlungsquote der Kunden werden“, sagte Leitermann. Weitere Ambitionen seien, den Marktanteil bis 2030 auf 10 Prozent in den definierten Fokuszielgruppen zu steigern. Für 2024 peile man Beitragseinnahmen von sieben Milliarden Euro an“, so Leitermann. Bis 2030 sollen die auf 10 Milliarden Euro steigen. Zudem soll der Überschuss vor Steuern auf über eine Milliarde Euro vor Steuern steigen. „Das bedeutet ein durchaus respektables Wachstum“, betonte Leitermann. Die Zahlen zeigen, dass wir auf einem sehr guten Entwicklungspfad sind“, sagte Leitermann weiter. „Wir wollen die Früchte unserer Transformation ernten“, sagte Leitermann.

Krankenversicherung: Die bKV verdoppelt den Kundenbestand

In der Krankenversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro. Die Steigerung der Bruttobeiträge lag im Jahr 2023 bei der Signal Iduna Krankenversicherung bei 43,3 Millionen Euro.  Die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle legten in der Krankenversicherung um 3,9 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro zu. Die Nettoverzinsung in der Krankenversicherung betrug 3,1 Prozent. 

Der Rohüberschuss ist 2023 mit 577,8 Millionen Euro deutlich höher ausgefallen als im Vorjahr (480,8 Millionen Euro). Davon kommen 514,2 Millionen Euro direkt den Versicherten zugute. Der Kundenbestand in der Vollversicherung beziffert das Unternehmen mit mehr als 623.000 Personen. In der Zusatzversicherung kamen rund 64.400 Personen neu hinzu.

Der Gesamtbestand lag mit 1,82 Millionen Personen auf dem Vorjahresniveau. Besonders erfolgreich war das Neugeschäft in der betrieblichen Krankenversicherung: Dort konnten wir die Kundenzahl fast verdoppeln“, so Leitermann.

Stand 31. Dezember 2023 lag der Kundenbestand bei rund 46.000 Personen. Laut Leitermann musste die Krankenversicherung nach mehreren beitragsstabilen Jahren die Beiträge in der Kranken- und Pflegeversicherung um 4,79 Prozent anpassen. Das sorgte letztlich für Mehreinnahmen von knapp 155 Millionen Euro. Im Gegensatz zum Markt sei man hier aber einer der beitragsstabilsten Krankenversicherer des Marktes, so Leitermann.

Komposit: Schadeninflation und Anstieg der Combined Ratio

Außerst zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende mit dem Neugeschäft in der Sachsparte. „Komposit war ein Wachstumstreiber. Hier sind wir nochmals stärker gewachsen als 2022“, sagte Leitermann. Mit einem Plus von 7,8 Prozent konnte die Signal Iduna Allgemeine die Beitragseinnahmen auf 1,36 Milliarden Euro steigern. Im Bereich Schaden- und Unfallversicherung waren absolut betrachtet erneut die Sachversicherungen der Wachstumstreiber, der Zuwachs lag dort bei 14,4 Prozent. Am stärksten wuchs mit 20,7 Prozent die Wohngebäudeversicherung. 

Demgegenüber stehen ein inflationsgetriebener deutlicher Anstieg bei den Aufwendungen für Versicherungsfälle. Die stiegen im Inland um 11,6 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Ein deutlichen Anstieg verzeichnete der Sachversicherer auch bei der Combined Ratio. Die Schadenkostenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 91,2 auf 94,5 Prozent. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen belief sich auf 2,7 Prozent. 

Neue Signal Iduna Lebenversicherung AG mit deutlichem Plus

In der Lebensversicherung sanken die gebuchten Bruttobeiträge der beiden Lebensversicherungsgesellschaften einschließlich des Auslandes um 0,7 Prozent auf 1,40 Milliarden Euro. Dagegen legten die laufenden Bruttobeiträge um 1,5 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zu. 

Während die Signal Iduna Lebensversicherung a. G. im Neugeschäft bei den laufenden Beiträgen einen planmäßigen Rückgang um 11,5 Millionen Euro beziehungsweise 24,5 Prozent auf 35,3 Millionen Euro verzeichnete, erzielte die im Jahr 2022 gegründete Signal Iduna Lebensversicherung AG 2023 beim Neugeschäft, gemessen in laufendem Beitrag, in Höhe von 68,4 Millionen Euro. Ein Plus von 29,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Insgesamt stieg das Neugeschäft , gemessen in laufendem Beitrag, der beiden Gesellschaften somit um vier Millionen Euro beziehungsweise vier Prozent Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge der a. G. fielen 2023 um 92,8 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro, ein Minus von 8,4 Prozent. Die Signal Iduna Lebensversicherung AG steigerte 2023 hingegen ihre gebuchten Bruttobeiträge um 67,6 Millionen Euro beziehungsweise um 119,1 Prozent auf 124,4 Millionen Euro.

Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen belief sich bei der Signal Iduna Lebensversicherung a. G. auf 2,4 Prozent und bei Lebensversicherung AG auf 2,5 Prozent.  

Der Rohüberschuss der Lebensversicherung a. G. ist gegenüber dem Vorjahr um 108,0 Millionen Euro beziehungsweise 142,3 Prozent auf 184,0 Millionen Euro gestiegen. Von diesem Überschuss wurden 98,4 Prozent (Vorjahr: 96,0 Prozent) für die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) und für die Direktgutschrift an die Kunden verwendet. Die Kapitalanlagen sanken um ein Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Der Rohüberschuss der Signal Iduna Lebensversicherung AG betrug 2023 -34,7 Millionen Euro (Vorjahr: -39,1 Millionen Euro). Wesentlich dafür seien Vorfinanzierungseffekte bei den Abschlusskosten der noch jungen Gesellschaft, betonte Leitermann. Im Geschäftsjahr erfolgten eine Zuführung zur RfB in Höhe von 0,1 Millionen Euro sowie Direktgutschriften in Höhe von 12,6 Millionen Euro.   

Osteuropa-Töchter legen deutlich zu

Erfreulich entwickelt sich das Wachstum der ausländischen Versicherungstöchter. So stiegen die gebuchten Prämien stiegen insgesamt um 21,7 Prozent auf 244 Millionen Euro (Vorjahr: 201 Millionen Euro).  

So stiegen die gebuchte Prämien bei den rumänischen Versicherungsgesellschaften um 26,8 Prozent auf 74 Millionen Euro. Wachstumstreiber war das Kerngeschäftsfeld „Betriebliche Krankenversicherung“ mit einem soliden Neugeschäft, guten Erneuerungsraten und deutlichen, teilweise inflationsgetriebenen Prämienanpassungen. Auch die Signal Iduna Ungarn erzielte ein zweistelliges Prämienwachstum. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 13,1 Prozent auf 133 Millionen Euro. Die von der ungarischen Regierung kurzfristig eingeführte Sondersteuer belastete das Ergebnis der Signal Iduna Ungarn 2023 mit rund drei Millionen Euro.

Bei den polnischen Erstversicherungsgesellschaften stiegen die gebuchten Beiträge von 25 auf auf 37 Millionen Euro. Wachstumtreiber dort waren vor allem die Sparten Reiseversicherung und Betriebliche Krankenversicherung. Letztere musste im Geschäftsjahr 2023 aber erneut steigende Ausgaben aufgrund der hohen Inflation hinnehmen.  

Baufi und Asset Management schwächer

Die Schwächen am Immobilienmarkt haben auch Folgen für den Bausparsektor: Die Signal Iduna Bauspar AG schloss das Neugeschäft im Jahr 2023 mit 748 Millionen Euro Bausparsumme (Vorjahr: 788 Millionen Euro) deutlich niedriger als 2022 ab. Das Baufinanzierungsgeschäft konnte mit 800 Millionen Euro unter den Planungen und hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres von 1,1 Milliarden Euro. Die Bestände der Baufinanzierungen im verwalteten Bestand für die Versicherungsgesellschaften stiegen um 0,6 Milliarden Euro auf 8,1 Milliarden Euro. 

Die Signal Iduna Asset Management GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2023 mit 32,4 Millionen Euro ein um 1,8 Millionen Euro bzw. 5,1 Prozent niedrigeres Jahresergebnis als im Vorjahr (34,2 Millionen Euro).  Im Geschäftsfeld „Portfoliomanagement“ erwirtschaftete die Gesellschaft ein Provisionsergebnis in Höhe von 48,7 Millionen Euro (Vorjahr: 49,4 Millionen Euro). Wesentlicher Grund für die Verringerung der Provisionserträge war der marktbedingte Rückgang der Assets under Management im Jahr 2022, der sich auf das Gesamtjahr 2023 auswirkte. Im Geschäftsfeld „Vertrieb und Service Finanzprodukte“ sank das Provisionsergebnis auf 6,7 Millionen Euro (Vorjahr: 7,2 Millionen Euro). Der Rückgang ist auf eine veränderte Ertragsstruktur der konzerninternen Marketing-, Vertriebs- und Servicedienstleistungen zurückzuführen. 

Die Privatbank Donner & Reuschel blickt trotz eines herausfordernden Umfelds auf ein zufriedenstellendes Jahr 2023 zurück. So lag das Zinsergebnis mit mehr als 114 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr (78,8 Millionen Euro). Das entspricht einem Plus von knapp 45 Prozent. In Anbetracht der anhaltenden geopolitischen Spannungen sowie vor dem Hintergrund der Zinswende ist das Provisionsergebnis mit knapp 70 Millionen Euro positiv zu bewerten, blieb aber unter dem Vorjahresniveau. Obwohl der Verwaltungsaufwand leicht gestiegen ist, wurde ein Teilbetriebsergebnis von 41,4 Millionen Euro erreicht – ein Plus von 46,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieses Ergebnis hat die Bank genutzt, um erneut die Risikovorsorge in dem anhaltend herausfordernden Marktumfeld auszubauen.  

Die Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH zieht für 2023 eine positive Bilanz: Die Anzahl der administrierten Publikums- und Spezialfonds stieg von 471 im Vorjahr auf 512. Das verwaltete Bruttofondsvolumen lag bei über 60 Milliarden Euro. Davon entfielen rund 34 Milliarden Euro auf den Bereich Financial Assets und über 26 Milliarden Euro auf den Bereich Real Assets. Die Zuflüsse wurden im Schwerpunkt durch Wertpapier-, Publikums- und Spezialfonds sowie Immobilien-Spezialfonds generiert. Das administrierte Netto-Fondsvermögen betrug mehr als 48 Milliarden Euro.  

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