Signal Iduna hält an klassischer Lebensversicherung fest

Die Versicherungsgruppe Signal Iduna will im Gegensatz zu einigen anderen Unternehmen der Branche auch künftig klassische Lebensversicherungen mit Garantiezins anbieten. Dies betonte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Leitermann am Donnerstag in Hamburg.

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Der Vorstand der Signal Iduna Gruppe (v.l.): Prof. Dr. Markus Warg, Dr. Karl-Josef Bierth, Martin Berger, Ulrich Leitermann (Vorsitzender), Michael Johnigk, Dr. Stefan Kutz, Clemens Vatter.

„Wir bieten an, was die Kunden von uns wünschen, und machen die Tür zur Lebensversicherung nicht zu“, sagte Leitermann. Doch auch die Signal Iduna lege in ihrem Vertrieb den Schwerpunkt auf Produkte, bei denen zum Beispiel lediglich der Erhalt des eingezahlten Kapitals oder weniger garantiert wird. Die neuartigen Verträge sollen den Kunden dafür die Chance auf höhere Renditen bieten.

Leitermann: Niedrigzinsphase hält bis ins nächste Jahrzehnt an

Die gesamte Branche leidet unter der Niedrigzinsphase, die nach Leitermanns Einschätzung bis ins nächste Jahrzehnt dauern wird. „Wir halten diese Politik der EZB für verfehlt“, sagte Leitermann. Sie macht es den Versicherungen schwer, die versprochenen Garantiezinsen für Lebensversicherungen zu erwirtschaften, da Staatspapiere kaum noch etwas abwerfen. Die Gruppe investiere nun verstärkt im Bereich erneuerbarer Energien, im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Euro. Allein die Versicherungsunternehmen der Signal Iduna Gruppe verwalten Vermögensanlagen von rund 46 Milliarden Euro und erwirtschaften eine laufende Durchschnittsverzinsung von 3,8 Prozent. Dazu kommen weitere Anlagen bei Tochterunternehmen und Fonds.

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120 Millionen Euro sollen bis 2018 in ein Zukunftsprogramm investiert werden

Die Versicherungsgruppe auf Gegenseitigkeit hat im vergangenen Jahr 5,55 Milliarden Euro Beiträge eingenommen, das sind 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss brach von 176 auf 93 Millionen Euro ein. Die Entwicklung spiegele die Investitionen in das Zukunftsprogramm wider, das die Signal Iduna Ende 2014 aufgelegt habe. „Angesichts des schwierigen Umfelds hat sich die Gruppe gut entwickelt und ist für künftige Herausforderungen gewappnet“, sagte Leitermann.

Bis 2018 will Signal Iduna 120 Millionen Euro in das Programm investieren, unter anderem in Informationstechnik und Mitarbeiterschulung. Damit sollen rund 1400 Arbeitsplätze eingespart und die Kostenseite um 140 Millionen Euro entlastet werden. Das Programm sei bereits weitgehend umgesetzt und werde ohne Kündigungen auskommen, hieß es. (dpa-AFX)

Foto: Cash.

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