Signale stehen auf grün

Viele Paare wollen und können sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen.

Viele Branchen litten und leiden nach wie vor unter den Folgen von Corona. Für den Immobilienmarkt und speziell für das Segment Wohnimmobilien trifft dies offensichtlich nicht zu. Niedrige Zinsen und unverändert hohe Nachfrage sorgen dort für gute Stimmung.

Die Bauzinsen haben sich, seit sie im März einen neuen historischen Tiefstand erreicht haben, kaum verändert. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Geldhahn in der Corona-Krise noch einmal kräftig aufgedreht hat, fehlen aktuell neue Impulse von geldpolitischer Seite. Für weitere Maßnahmen der Notenbank gibt es auch keinen Grund, befindet sich die Wirtschaft nach dem historischen Einbruch im zweiten Quartal doch auf einem starken und schnellen Erholungskurs. Die Inflation liegt zwar nach wie vor deutlich unterhalb des Zielwertes der EZB von zwei Prozent. Allerdings bewegen sich die Preisdaten sowie die von den Währungshütern genau beobachteten Inflationserwartungen seit einigen Monaten in die richtige Richtung. Dementsprechend gibt es bei den für die Bauzinsen wichtigen Kapitalmarktrenditen auf Jahressicht kaum Bewegung.

Die trotz oder gerade wegen Corona gute Konjunktur auf dem Wohnimmobilienmarkt wird auch durch akuelle Studien bestätigt. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wechselten nach Erhebung des Immobiliendienstleisters Savills Wohnimmobilien für etwa 15,8 Milliarden Euro den Eigentümer. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Anstieg um 29 Prozent. Auch das Fünf-Jahres-Mittel wurde um 29 Prozent übertroffen. Die Zahl der gehandelten Einheiten belief sich in den vergangenen neun Monaten auf nahezu 125.000 und lag damit um 39 Prozent über dem Vorjahreswert.

„Dass der deutsche Wohnungsmarkt sich bislang nahezu unbeeindruckt von der Pandemie zeigt, untermauert den Status von Wohnimmobilien als sicherer Anlagehafen, insbesondere in Deutschland“, erklärt Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany und prognostiziert: „Da die Nachfrage nach risikoarmen aber stabilen Anlagemöglichkeiten so hoch ist wie selten zuvor, dürfte zukünftig noch mehr Kapital nach Produkt im Markt suchen.“

Das deckt sich auch mit den Erfahrungen von Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei ING Deutschland: „Die Preise für Immobilien steigen zwar nach wie vor – aber nicht mehr ganz so schnell wie noch vor der Corona-Epidemie. Wir sehen allerdings nicht, dass die Nachfrage stagniert geschweige denn zurück geht. Eher scheint es so, dass in Zeiten wie diesen die eigene Immobilie an Bedeutung gewinnt. Insbesondere die Arbeit im Homeoffice verändert den Blick auf das eigene Wohnumfeld. Auch ist die Immobilie als Wertanlage gerade jetzt eine gefragte Alternative.

Diese Attraktivität hat auch Auswirkungen auf die Dauer der Vermarktung von Objekten. „Diese wird kürzer, trotz einer zwischenzeitlich restriktiveren Kreditvergabe und erhöhten Bonitätsanforderungen von Banken an die Käufer. Zusätzlich spielten vor allem im Zeitraum April und Mai 2020 operative Probleme der Banken eine große Rolle und führten zu einer Verzögerung von Kreditentscheidungen: Viele Banken waren nicht ausreichend digital aufgestellt, um ihr Kreditgeschäft unter den Umständen von Home-Office im gewohnten Umfang fortzusetzen“, sagt Felix Jahn, CEO von McMakler in Berlin.

ING Deutschland ist in Sachen Digitalisierung bereits weit fortgeschritten. Zahlreiche digitale Features haben das Baufinanzierungsgeschäft in der Phase des harten Lockdowns, aber auch danach hoch gehalten. Seit März läuft auch eine digitale Antragsstrecke im Testbetrieb – mit bislang sehr positiven Resultaten.

Investoren und Eigenheimerwerber können sich weiterhin über historisch günstige Finanzierungskonditionen freuen.

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