Nitesh Shah, Director – Commodities Strategist bei ETF Securities kommentiert die Entwicklung des Silberpreises im Zuge der Brexit-Entscheidung.
In der Folge des Brexits ist Silber um 10,2 Prozent gestiegen und kann, ähnlich wie Gold, während Markterschütterungen als sicherer Hafen für Anlagen fungieren. Long Positionen am Silber Futures Markt erreichten letzte Woche Höchststände, da Investoren eine sichere Anlage zur Wertbewahrung suchten.
Defensiver Charakter
Die enge Korrelation von Silber mit Gold zeigt auch dessen defensiven Charakter. Historisch gesehen ist Silber im Vergleich zu Gold relativ günstig. Silber liefert in Zeiten von Markterschütterungen, wie wir sie derzeit erleben, üblicherweise eine gute Performance. Zusätzlich zu diesen defensiven Eigenschaften bietet Silber durch seinen hohen industriellen Nutzwert aber auch die Möglichkeit einer positiven Preisentwicklung, wenn das „Worst-Case“ Szenario für das Wirtschaftswachstum nicht eintritt.
Versorgungsdefizit in 2016
Bei Silber wird 2016 für das vierte Jahr in Folge ein Versorgungsdefizit erwartet, da die Nachfrage nach dem Metall weiter gut ist, während Kürzungen bei Investments in Minen das Angebot drücken. Nur 25 Prozent der Silberproduktion wird direkt in Silberminen gewonnen, der Rest fällt als Nebenprodukt im Bergbau anderer Mineralien an. In den letzten Jahren haben wir die tiefsten Einschnitte beim Investitionsaufwand in Metallminen seit den 1990er Jahren gesehen. Wir erwarten deshalb, dass das Angebot weiterhin knapp sein wird.
Foto: Shuuterstock; ETF Securities