„Silber ist nicht Gold – aber auch nicht GameStop“, meint Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank: „Im Vergleich zur künstlichen Rallye bei GameStop sind die Rahmenbedingungen beim Silber doch sehr unterschiedlich. Zum einen handelt es sich nicht um einen kleinkapitalisierten Aktienwert, zum anderen haben die spekulativen Hedge-Fonds am Terminmarkt nicht ausschließlich auf fallende Kurse gesetzt.“ Vielmehr sieht Mertens die Anleger mit einer positiven Meinung zum Silberpreis mittlerweile am Terminmarkt in der Überzahl.
Während Gold vor allem von der Nachfrage seiner Funktion als sicherer Hafen abhängt, sind es für Mertens mehrere Faktoren, die den Silberpreis beeinflussen: „Silber kann zwar die Funktion der Krisenwährung nicht so gut abbilden, wie Gold dies kann, dafür ist es für die Industrie deutlich wichtiger. Gerade zahlreiche Zukunftstechnologien benötigen Silber als Rohstoff, etwa in Bauteilen für Smartphones, Sensoren, Akkus oder Chips.“
Daher laufen auch die Kurse für Gold und Silber in aller Regel nicht parallel. „Silber weist historisch eine deutlich höhere Volatilität auf und dient nicht der Inflationsabsicherung“, so Christoph Mertens. Wer sich gegen akute Krisen absichern möchte, greife in erster Linie auf Gold zurück.
Was bedeutet dies für die Depots der Anleger?
„Alleine schon aufgrund des Marktvolumens können die Trader bei Silber nicht so mit dem Preis spielen, wie sie es bei der Gamestop Aktie getan haben“, meint Mertens. Für ihn scheint die Attacke auch bereits vorbei zu sein: „Silber kann durchaus als Anlageform funktionieren, allerdings unter anderen Voraussetzungen als Gold. Die Krisenstabilität ist nicht annähernd vergleichbar und Silber reagiert deutlich auf konjunkturelle Einflüsse. Es ist daher ein wesentlich spekulativeres Investment.“