Sind die Turbulenzen in der Türkei ein Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen in den Schwellenländern?

Standpunkt: Debt James Barrineau, Global Head of EMD Strategy

„Die Entscheidung, Ağbal abzusetzen, fällt, nachdem er begonnen hatte, die Glaubwürdigkeit auf den Märkten fest zu etablieren. Laut unseren Positionsdaten erhöhten die Anleger das Lira-Engagement aggressiv, da Ağbal freie Hand hatte. Die Währung konnte dadurch scheinbar einige Zeit fallen. Die lokalen Zinssätze sind ebenfalls gestiegen, und die Aushöhlung der hart erkämpften Glaubwürdigkeit wird sicherlich zu höheren Zinssätzen, einer schwächeren Währung und einer höheren Inflation führen. Wir würden zudem Kapitalkontrollen nicht ausschließen, obwohl das unwahrscheinlich ist, damit sich die Abflüsse von Devisenreserven verringern.”

Standpunkt: Aktien Nicholas Field, Global Emerging Market Equity Strategist, EM Equities

Während der Währungskrise der Türkei von 2018 waren wir der Meinung: „Um die Krise aufzuhalten, muss die Türkei das Vertrauen potenzieller ausländischer Finanzierungsquellen zurückgewinnen. Um dies zu erreichen, wäre höchstwahrscheinlich eine Kombination aus aggressiven Zinserhöhungen, Maßnahmen zur Stützung des Bankensystems und Haushaltsdisziplin erforderlich.”

„Die Türkei schien dann im Herbst vergangenen Jahres einige dieser Maßnahmen zu ergreifen, als Naci Ağbal zum Gouverneur der Zentralbank ernannt und die orthodoxe Geldpolitik wieder eingeführt wurde, die in einem Zinsanstieg von 200 Bp. in der letzten Woche gipfelte. Ağbals Nachfolger, Şahap Kavcıoğlu, scheint unorthodoxe geldpolitische Ansichten zu haben, weshalb die zukünftige Richtung völlig unklar ist. Wie er das nötige Vertrauen schaffen kann, um den großen Finanzierungsbedarf der Türkei in den kommenden Monaten zu decken, ist unklar. Daher ist es schwer, zu erkennen, wie der Druck auf die Währung verringert wird.

Ansteckungsgefahr für andere Schwellenländer unwahrscheinlich

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

1 2 3 4Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments