Ölpreis: Eine Erholung ist nicht in Sicht

Nicht nur klassische Ölexporteure und die US-Frackingindustrie hoffen auf steigende Preise. Auch Finanzmärkte sind von sinkenden Ölpreisen betroffen. Bei den derzeitigen Preisen sind weitere Insolvenzen, wie die von Samson Resources, nicht auszuschließen.

Panikverkäufe nicht auszuschließen

Investitionen in Frackingunternehmen laufen vor allem über Hochrisikoanleihen und von möglichen Anleiheverkäufen wäre nicht nur die Frackingindustrie selbst betroffen. Auch benachbarte Branchen müssen mit Anleiheverkäufen rechnen.
Drohen Insolvenzen aufgrund von Kapitalmangel, sind besonders kreditgebende Banken benachteiligt.

Anleiheverkäufe und Preisrückgänge führen zu sinkenden Aktienindizes, diese wiederum würden für wachsende Unsicherheit an den Börsen sorgen. Da die meisten bedeutenden Aktienindizes Ölunternehmen listen, sind Panikverkäufe sind nicht auszuschließen. Investoren hoffen deshalb auf eine Erholung der Ölpreise, denn auch Anleger, die nicht direkt in Frackingunternehmen oder Rohöl investieren, wären von weiteren Preisrückgängen betroffen.

Expansive EZB Politik durch Deflationsdruck

Kursstürze aufgrund der unsicheren Lage in China und dem Ölpreisverfall zeichnen sich schon jetzt ab. So verlor der Dax am Mittwochmorgen drei Prozent und sank auf 9400 Punkte, die Verluste überstiegen die Gewinne vom Vortag. Hoffnungen auf einen steigenden Ölpreis und Konjunkturprogramme der EZB ließen den Kurs zur Eröffnung am Freitag um zwei Prozent steigen. Selbst die Erholung verdeutlicht jedoch die Abhängigkeit der Börse vom Ölpreis.

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Zudem könnte eine Deflation – ausgelöst durch fallende Ölpreise – die anachronistische Geldpolitik der EZB und Fed noch weiter auseinandertreiben. Laut dem Weekly Economic Briefing von Standard Life Investments beträgt die Korrelation der EU Inflationsrate und dem Ölpreis 90 Prozent. Stagniere oder falle der Ölpreis noch weiter, verfehle die EZB erneut ihr Inflationsziel. Dies könne zu einer Ausweitung der expansiven Geldpolitik führen. Karsten Junius, Chefökonom der Bank J. Safra Sarasin AG gibt hingegen zu Bedenken, dass die EZB die Ursachen der niedrigen Inflationsrate geldpolitisch kaum bekämpfen könne.

Seite drei: Wie Sie sich schützen können

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