Bei den europäischen Investoren nimmt die Akzeptanz und das Verständnis für Smart-Beta-Strategien und Ansätze immer weiter zu.
Deshalb dürften sich diese Strategien zunehmend durchsetzen, so das Ergebnis einer aktuellen, von Invesco PowerShares in Auftrag gegebenen Untersuchung. Die Studie „Smart Beta a tool for precision and control“ („Smart Beta als Präzisions- und Steuerungsinstrument“) wurde vom unabhängigen Finanzresearch-Unternehmen CoreData unter Investmentprofis in Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Italien und Deutschland durchgeführt. Befragt wurden sowohl Nutzer als auch Nicht-Nutzer von Smart-Beta-Ansätzen. Im Fokus standen die Treiber von Smart Beta, Herausforderungen für Anleger sowie die praktische Umsetzung von Smart- Beta-Strategien und das Potenzial für eine noch breitere Durchsetzung dieser Strategien am Markt.
Zunehmend positive Einstellung zu Smart Beta
Von den befragten Nutzern erwarten 71 Prozent, dass Smart-Beta-Ansätze in den nächsten Jahren zunehmend breite Anwendung finden werden. 2015 lag der Anteil der Nutzer, die mit einem Mainstreaming von Smart Beta rechnen, erst bei 60 Prozent. Auf Länderebene war diese Erwartung in Frankreich (79 Prozent) und Großbritannien (78 Prozent) besonders ausgeprägt. So empfehlen inzwischen auch 73 Prozent der Smart-Beta-Nutzer ihren Kollegen und anderen Investmentprofis, diese Strategien ebenfalls einzusetzen.
Bryon Lake, Head of Invesco PowerShares EMEA, kommentierte: „Für die Nutzer entwickelt sich Smart Beta zunehmend zum Instrument der Wahl, um bestimmte Anlageziele zu erreichen. In den europäischen Anlageportfolios spielen Smart-Beta-Strategien eine immer wichtigere Rolle. Investoren nutzen Smart-Beta-Strategien auf unterschiedliche Weise und heben insbesondere die Flexibilität des Ansatzes hervor. Gleichzeitig schätzen die meisten Smart Beta als möglicherweise effizienten Ansatz, um konkrete Anlageziele zu erreichen.“ Nutzer rechnen mit höheren Allokationen in Smart Beta.
Höhere Gewichtung in den Depots
Die Nutzer äußern sich nicht nur zunehmend positiv über Smart Beta, sondern gewichten diese Strategien in ihren Portfolios auch entsprechend höher: 71 Prozent der Nutzer geben an, dass sie einen schrittweisen Ausbau ihrer Smart-Beta-Allokation planen. In dieser Hinsicht ist in allen europäischen Ländern eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, wobei Großbritannien mit einem Anteil von 78 Prozent an Anlegern, die eine Ausweitung ihrer Smart-Beta-Allokation planen, an der Spitze steht. Keine der Umfrageteilnehmer aus Italien, Frankreich oder der Schweiz planen eine Rückführung ihrer Smart-Beta- Allokation. Wie die Untersuchung zeigt, haben die aktuellen Smart-Beta-Nutzer ihre Prognosen zur künftigen Nutzung dieser Strategien angehoben. Nachdem die Nutzer in Großbritannien im vergangenen Jahr noch mit einer Ausweitung ihrer Allokationen auf 20 Prozent rechneten, hat sich diese Zahl 2016 auf 25 Prozent erhöht. Auch die Nutzer in der Schweiz planen für die nächsten drei Jahre eine deutliche Höhergewichtung von Smart-Beta (17 Prozent im Jahr 2016 nach zwölf Prozent 2015). In Frankreich ist eine sehr ähnliche Entwicklung zu beobachten wie in den anderen europäischen Ländern: Im Schnitt liegt die Smart-Beta-Quote in den Anlageportfolios hier aktuell bei elf Prozent. In den nächsten drei Jahren soll diese auf 19 Prozent ansteigen.
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Bryon Lake fügte hinzu: „Diese erkenntnisreiche Untersuchung zeigt, dass Smart Beta zunehmend als guter Ansatz betrachtet wird, um mehr Kontrolle über die Realisierung der eigenen Anlageziele zu erhalten. In den europäischen Anlageportfolios gewinnt Smart Beta ganz klar an Bedeutung. Damit setzt sich der ursprünglich auf wissenschaftlichen Theorien basierende Ansatz in der Investmentbranche zunehmend durch. Das breite Spektrum an verfügbaren Smart-Beta-Strategien umfasst ein faktorspezifisches Engagement genauso wie die Fokussierung auf regionale oder globale Aktien und seit kurzem auch Multi-Asset-Ansätze, wobei sich gerade im Anleihenbereich vermehrt attraktive Anlagemöglichkeiten ergeben.“ (tr)
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