Umfrage: Smartphone-Boom bringt Digitalisierung in der Assekuranz „auf Touren“

Fast zwei Drittel der Deutschen gehen davon aus, dass sie in Zukunft stärker über Apps oder passwortgeschützte Kundenportale mit Versicherern kommunizieren werden, so das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Studie. Aber nicht alle Kunden finden dies gut, meinen die Studienmacher.

Oliver Gaedeke, YouGov: „Durch den Smartphone-Boom werden auch die Deutschen langsam aber sicher ihre Medienkompetenz steigern und damit die Digitalisierung in der Assekuranz auf Touren bringen.“

Bei der Nutzung von Apps auf Smartphones oder Tablets für den Kontakt mit Versicherern sind sich die Deutschen mit den Befragten aus insgesamt 24 Ländern einig, berichtet das Marktforschungsunternehmen YouGov auf Basis seiner aktuellen Studie „Digitalization in the worldwide insurance market“. Knapp zwei Drittel der weltweit über 20.000 Befragten zwischen 20 und 40 Jahren erwarten demnach einen engeren digitalen Austausch mit Versicherungsunternehmen.

„Versicherer werden besonders stark als Helfer und Unterstützer im Schaden- oder Leistungsfall erlebt“

„Aber nicht alle Kunden finden dies gut“, geben die Studienmacher zu bedenken. So wolle fast die Hälfte der Befragten „den persönlichen Kontakt nicht verlieren, gerade wenn es um individuelle oder komplizierte Hilfe bei der Schadenregulierung geht“, heißt es.

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„Versicherer werden besonders stark als Helfer und Unterstützer im Schaden- oder Leistungsfall erlebt. Dieses gelernte Leistungsversprechen schützt die Branche vor möglichen Übergriffen durch Fintech-Lösungen, denn Kunden präferieren immer häufiger eine Komplett- und Rund-um-Sorglos-Lösung“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov.

Junge Deutsche rechnen mit weniger persönlichen und telefonischen Vermittler-Kontakten

Gleichwohl sind insbesondere in Deutschland viele junge Menschen der Ansicht, dass der persönliche und telefonische Kontakt zu einem Vermittler oder einem Versicherungsmitarbeiter in den nächsten zehn Jahren abnehmen wird. In Deutschland sei diese Ansicht stärker verbreitet als in anderen Ländern, so YouGov. Während 40 Prozent der jungen Deutschen glauben, dass sie in Zukunft seltener ein persönliches Beratungsgespräch mit Vermittlern oder Fachkräften haben werden, sagen dies im 24-Länderdurchschnitt nur 27 Prozent.

Die Studie erfragte zudem, wie es junge Menschen finden, wenn sie Informationen zu passenden Versicherungen als Nachricht auf dem eigenen Smartphone erhalten: Wenig überraschend ist, dass vor allem junge Leute mit hoher Medienkompetenz dieses Angebot für gut befinden. In Deutschland ist der Markt allerdings noch nicht so weit: „Aufgrund der nur mittleren Medienkompetenz sind die Deutschen hierbei im internationalen Vergleich sehr zurückhaltend“, urteilen die Marktforscher. Nur ein Viertel kann sich demnach vorstellen, zum Beispiel für eine Kfz-Versicherung oder eine Krankenversicherung entsprechende Hinweise zu erhalten.

Smartphone-Boom bringt Digitalisierung in der Assekuranz „auf Touren“

Doch das muss nicht so bleiben: „Durch den Smartphone-Boom werden auch die Deutschen langsam aber sicher ihre Medienkompetenz steigern und damit die Digitalisierung in der Assekuranz auf Touren bringen“, prognostiziert Experte Gaedeke. „Die Deutschen brauchen jedoch mehr als andere Kulturen das Vertrauen, dass neue digitale Angebote auch eine gute Sache sind.“ Deswegen ließen sie sich lieber von großen und ihnen bekannten Marken in die Digitalisierung „hineinziehen“, so Gaedeke. (lk)

Foto: YouGov

 

 

 

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