So flexibel sind die Deutschen bei der Altersvorsorge

Michael Heuser
Foto: Diva
Michael Heuser, wissenschaftlicher Leiter des Diva

Die Menschen in Deutschland wollen bei ihrer privaten Altersvorsorge keine Standardprodukte. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) und der Generali Deutschland.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass den Menschen Flexibilität bei ihrer privaten Altersvorsorge wichtig ist. Zwar ist für über ein Drittel der Befragten (37,6 Prozent) die klassische Rentenversicherung mit garantierten Leistungen bis zum Lebensende nach wie vor die erste Wahl, selbst wenn diese mit Verzicht auf höhere Renditechancen verbunden ist. Umgekehrt will jedoch nahezu ein Viertel (22,9 Prozent) für diese höheren Renditechancen auf garantierte Leistungen verzichten. Fast die Hälfte aller Befragten legt darauf Wert, die Beiträge in sicherheits- und renditeorientierte Schwerpunkte aufteilen zu können (46,1 Prozent) sowie die Altersvorsorge mit einer Hinterbliebenenabsicherung im Todesfall zu kombinieren, auch in der Ansparphase (45,9 Prozent).

Dreiviertel (74,1 Prozent) bewerten es zudem als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“, in demselben Produkt neben der reinen Altersvorsorge weitere Risiken absichern zu können. Und von diesen Dreiviertel Befragten legen über 90 Prozent Wert darauf, ihre gewählten Risikoschwerpunkte während der Vertragslaufzeit ändern zu können – zum Beispiel das Gewicht von der Berufsunfähigkeit zur reinen Altersvorsorge oder zur Pflege zu verschieben.


Das könnte Sie auch interessieren:

Je nach der konkreten individuellen Lebenssituation seien die Anforderungen bezüglich finanzieller Absicherungsformen sehr unterschiedlich, erläutert Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des Diva. Jenseits traditioneller Vorsorgeformen wie der privaten Rentenversicherung hätten etwa klassische Kapital- und fondsgebundene Lebensversicherungen oder aktienbasierte Sparformen und Sparpläne und nicht zuletzt Wohneigentum große Bedeutung für die Altersvorsorge. „Wer eine höhere gesetzliche Rente erwartet, wird sich bei der ergänzenden privaten Vorsorge eher für Aktien und Immobilien interessieren. Wem hingegen nur eine moderate gesetzliche Rente ins Haus steht, der muss zunächst sein Alterseinkommen bis zum Lebensende absichern. Dafür eignet sich die private Rente mit Garantie am besten.“

Die Befragung fand im Zusammenhang mit dem Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) statt, für den das Diva halbjährlich 2.000 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zu ihren Einschätzungen und Erwartungen an die Rente befragt.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments