Finanzierungen sind in der derzeitigen Phase niedriger Zinsen eine besondere Herausforderung. Dabei helfen einige Ratschläge dabei, um die wichtigsten Fehler auszublenden. Ein Kommentar von Susanne Wolf, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein.
Hausbau für den eigenen Geschmack
Neubauten bleiben beliebt: Rund jeder Vierte, der 2018 seine Immobilie über Dr. Klein finanziert hat, entschied sich für ein neu gebautes Haus. Die Gründe reichen vom eigenen Garten über die Raumaufteilung bis zur Badezimmerfliese, die genau den eigenen Geschmack trifft.
Dass ein Neubau aufwändiger ist als der Kauf einer bestehenden Immobilie, liegt auf der Hand – aber wie sieht es mit der Finanzierung aus? Susanne Wolf, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Lübeck, begleitet seit rund 20 Jahren Bauherren bei der Finanzierung und erklärt, was zu beachten ist.
Was bei der Finanzierung zu beachten ist
Zunächst gilt: Generell gibt es erst einmal keine Unterschiede bei der Finanzierung eines Neubaus und einer Bestandsimmobilie. Bei beiden geht es darum, innerhalb des Budgets die individuell passende Laufzeit, Ratenhöhe und Zinsbindung zu finden.
Aber: Bevor die finalen Pläne für das Haus stehen, ändern sie sich häufig – und entsprechend muss die Finanzierung angepasst werden. „Die Darlehenslösung wächst mit dem Bauvorhaben“, so Susanne Wolf. Ihr wichtigster Tipp an Bauherren ist, früh anzufangen und von Beginn an mit einem Finanzierungsberater zu sprechen.
„Lieber passen wir die Lösung immer wieder an und prüfen, ob der aktuelle Stand im Kostenrahmen bleibt, als erst ganz zum Schluss dazuzukommen. Denn dann kann sich herausstellen, dass die Wünsche nicht realisierbar sind – und alles noch einmal von vorne geplant werden muss“, so Susanne Wolf.
Welcher Kredit fürs Grundstück?
Eine weitere Besonderheit beim Neubau: Oft wird das Grundstück unabhängig vom Haus gekauft. Angehende Bauherren müssen es in diesem Fall schon bezahlen, bevor die Planungen für das Haus unter Dach und Fach sind. Wer hierfür nicht genug Eigenkapital besitzt, braucht also einen gesonderten Kredit.
Susanne Wolf warnt davor, allein für das Grundstück eine Baufinanzierung mit einer festen Zinsbindung abzuschließen und rät zum variablen Darlehen: „Dieses ist zwar teurer als ein Annuitätendarlehen. Aber die variable Variante lässt sich jederzeit mit dem neuen Kredit ablösen. Dadurch haben Bauherren später noch die freie Auswahl, bei welcher Bank sie das Haus finanzieren möchten.
Seite 2: Die Auszahlung: Zinsen sparen bei noch nicht ausgezahltem Kredit