Die Geschäftsabwicklung über Online-Portale und Social Media-Kanäle wird von der Immobilienbranche oft kritisch beäugt, obwohl sie höhere Umsätze verspricht. Unternehmen, die Facebook, Immobilienscout24 und Co. nutzen, sollten eine ganzheitliche Strategie verfolgen.
Gastbeitrag von Einar Skjerven, Skjerven Group
Als Online-Portale wie Immobilienscout24 oder Immowelt starteten, waren die meisten Marktteilnehmer in der Immobilienbranche skeptisch. Zweifelnd wurde gefragt, „ob das wirklich etwas bringt“ oder ob es sich nur um eine Modeerscheinung handle.
Beliebt: Marketing in Online-Portalen
Heute ist es für jeden Wohnungsverkäufer oder Käufer ebenso selbstverständlich wie für jeden Vermieter und Mieter, diese Portale intensiv zu nutzen. Eher stünde derjenige unter Erklärungszwang, der Online-Portale nicht nutzt als derjenige, der auf Zeitungsanzeigen in Printmedien zur Vermarktung seiner Immobilien verzichtet. In unserer Unternehmensgruppe hat jedenfalls noch nie ein Unternehmen eine Vermarktungsanzeige für Immobilien in Printmedien geschaltet.
Skepsis gegenüber Social Media
Mit den sozialen Netzwerken im Internet verhält es sich ähnlich: Die Immobilienbranche insgesamt ist außerordentlich skeptisch. Eine aktuelle Studie von Professor Stephan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen, kommt zum Ergebnis, im Vergleich zu anderen Branchen seien die Nutzerzahlen in der Immobilienbranche niedrig. Laut einer Studie des Deutschen Institutes für Marketing nutzten in fast allen Branchen mehr Unternehmen die sozialen Medien als in der Immobilienbranche.
[article_line tag=“social-media“]
Man könnte meinen, die Nutzung von sozialen Netzwerken gewinne auch in der Immobilienbranche an Bedeutung, doch das ist nicht so. Im Jahr 2010 gaben bei einer Befragung in der Immobilienwirtschaft 42 Prozent an, dass sie Social Media-Netzwerke nicht für ihr Geschäft nutzten. Bei der aktuellen Befragung, die in diesem Jahr durchgeführt wurde, betrug die Zahl der bekennenden Nicht-Nutzer 43 Prozent.
49 Prozent der Befragten glauben, Aufwand und Nutzen stünden in keinem angemessenen Verhältnis und 41 Prozent fürchten sogar, dass die Nutzung von Social Media ihrem Geschäft schaden könne. Selbst bei denjenigen, die Social Media nutzen oder nutzen wollen, sind die Motive diffus. 76 Prozent erklären ganz allgemein, „um Social Media kommt man nicht mehr herum“, aber nur 32 Prozent versprechen sich davon einen höheren Umsatz.
Seite zwei: Seriosität ist gefragt