Doch offenbar gelobt die Branche Besserung: Immerhin die Hälfte aller befragten Unternehmen strebt eine Neustrukturierung ihres Datenhaushaltes an. Gleichzeitig sehen 85 Prozent der Versicherer in der Datenbereitstellung und ihrer Detailtiefe große Herausforderungen für ihre Finanz- und Risiko-Architektur.
Weitere Optimierungsansätze sehen die Befragten im Bewertungsprozess. Doch nur ein Viertel der Unternehmen verfügt laut Umfrage über ein strategisches Konzept zur Umsetzung der selbstgesteckten Ziele. Eine ganzheitliche Analyse sei bislang kaum durchgeführt worden, teilt BearingPoint mit.
„Versicherer können Themen oft nicht übergreifend betrachten“
„Die Studie zeigt, dass die befragten Unternehmen zwar die Notwendigkeit einer übergeordneten Strategie und Konzeption erkannt haben, aber viele die Auswirkungen einer fehlenden Finanz- und Risiko-Architektur auf ihren Abschlussprozess unterschätzen“, sagt Patrick Mäder, firmenweiter Leiter des Segments Versicherungen bei BearingPoint.
„Sie können die Themen oft nicht übergreifend betrachten, was jedoch aufgrund der bestehenden Abhängigkeiten und Synergiepotenziale von Solvency II, IFRS 4 und IFRS 9 dringend notwendig wäre“, so Mäder. Zeitliche Verzögerungen einzelner Vorgaben hätten zudem bei zahlreichen Versicherern zu vorsichtiger Zurückhaltung geführt. Das bremse die Entwicklung maßgeblich aus, erklärt der Experte, und könne ernsthafte Konsequenzen für die Unternehmen haben. (lk)
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