Sorge vor Altersarmut: Rentenniveau soll auf 44,2 Prozent fallen

Zum 1. Juli profitieren die rund 20 Millionen Rentner zunächst von der höchsten Rentenerhöhung seit 23 Jahren, wie Gunkel auf einer Bundesvertreterversammlung bekräftigte. Die Steigerung um 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten koste im zweiten Halbjahr rund 6,2 Milliarden Euro.

Künftige Rentenerhöhungen dürften weit geringer ausfallen

Rechnet man die derzeit geringen Preissteigerungen mit ein, ist es sogar die höchste reale Rentenerhöhung seit 1977 – also seit fast 40 Jahren. Die Westrenten steigen preisbereinigt um über 3 Prozent. Der Abstand der Standardrente Ost zur Westrente verringert sich weiter – von 7,4 Prozent im zweiten Halbjahr 2015 auf 5,9 Prozent. Künftige Rentenerhöhungen dürften weit geringer ausfallen.

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Die Nachhaltigkeitsrücklage werde voraussichtlich bis Ende des Jahres um rund 3,3 Milliarden Euro sinken, so Gunkel. Sie werde dann bei 30,7 Milliarden Euro liegen. Danach werde sich der Abbau der Rücklage beschleunigen – zu Buche schlügen die Mütterrente und die abschlagsfreie Rente mit 63 sowie die steigende Rentnerzahl.

Grünen-Rentenexperte beklagt „freien Fall des Rentenniveaus“

Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, forderte: „Das allgemeine Rentenniveau muss mindestens auf dem heutigen Stand stabilisiert werden und darf nicht weiter absinken.“ Der Grünen-Rentenexperte Markus Kurth sprach von einem „freien Fall des Rentenniveaus“. Die neuen Zahlen zeigten, „dass die Entwicklung sogar noch schlimmer ausfällt als bisher angenommen“.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist dagegen weiter für ein Maßhalten bei der Rente und gegen ein höheres Rentenniveau, berichtete die „WirtschaftsWoche“ unter Berufung auf ein ZDH-Positionspapier. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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