Sozialkreditsystem für Unternehmen in China – Wahrheit und Mythos

Die Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen in China sind in der Regel rechtstreu und sollten wenig zu befürchten haben. Das neue System verbessert im Idealfall die Rechtstreue chinesischer Wettbewerber und sorgt für mehr Gleichbehandlung. Aber: Gleichbehandlung im rechtsstaatlichen Sinne lässt sich durch einen reinen Automatismus nicht herbeiführen.

Deutsche Unternehmen sollten jetzt aktiv werden

Das System kommt nicht ohne menschlichen Input aus. Beispielsweise kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei der Festlegung der Kontrolldichte, deren Ausführung oder bei der Korrektur von Bewertungen weiterhin zu Einflussnahmen kommt, an denen die Wirtschaftsverwaltung in China noch immer krankt. Unklar ist auch, wie der Bewertungsalgorithmus aufgebaut ist und wie einzelne Faktoren gewichtet werden.

Unternehmen sollten sich jetzt Klarheit über das aktuelle Rating ihrer Tochtergesellschaften verschaffen. Dies geschieht durch Einsicht in die bestehenden Register, unter anderem von der Administration for Market Regulation sowie den Steuer-, Zoll- und Umweltbehörden, da das neue Portal noch nicht zugänglich ist.

Ratings zeitnah korrigieren lassen

Ein fehlerhaftes Rating sollte umgehend korrigiert werden. Dazu muss ein Antrag bei der zuständigen Behörde gestellt werden.
Darüber hinaus sollten Unternehmen die allgemeine Compliance der Tochtergesellschaften auf den Prüfstand stellen. Gegebenenfalls muss sie an die Vorgaben des chinesischen Rechts angepasst werden.

Foto: Shutterstock

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