Um die Situation für Pflegebedürftige zu ändern, schlugen die Grünen ein Bleiberecht für Flüchtlinge vor, die in der Pflege arbeiten. „Wir brauchen eine reguläre Aufenthaltsgenehmigung für Pflege- und die Helferberufe als Einstieg in ein Einwanderungsgesetz“, sagte Parteichef Habeck der Deutschen Presse-Agentur.
Es brauche mehr als nur eine Duldung für die Zeit der Ausbildung. Damit bekämen Flüchtlinge einen Anreiz, sich zu qualifizieren und einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen.
AfD-Parteichef Alexander Gauland nannte den Vorschlag Habecks absurd. Es gebe mehr als ausreichend Pflegekräfte in Europa, sagte er: „Flüchtlinge, die in diesem Bereich in Ausbildung sind, allein deswegen nicht abzuschieben, ist lediglich ein weiteres Hintertürchen, um illegale Migranten in Deutschland zu belassen.“
Pflegenotstand braucht kreative Lösungen
Die FDP-Pflegeexpertin Nicole Westig lehnte ein generelles Bleiberecht für Flüchtlinge in der Pflegeausbildung ab. Der Fachkräftemangel lasse sich nicht nach dem Motto „Pflege kann jeder“ begegnen. Sinnvoller sei es, den Bildungserfolg mit einer Bleibeperspektive zu verknüpfen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sagte hingegen, zur Lösung des Pflegenotstands seien auch kreative Ideen gefragt. „Wer als Flüchtling heute schon empathisch seinen Dienst leistet, der soll auch ein Bleiberecht in Deutschland haben“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der dpa.
Einschränkend sprach er von einem „gefährlichen Lockruf für Jedermann“. Bei Schreinern und Schlossern seien Geschick und Professionalität gefragt, die Pflege brauche darüber hinaus aber auch Einfühlungsvermögen. (dpa-AFX)
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