Sollte das Gesetzesvorhaben so umgesetzt werden, lassen sich die Ausschüttungsprognosen des einen oder anderen Solarfonds mit dem Investitionsziel Spanien nicht mehr aufrechterhalten. Zumindest die Privatkunden des Düsseldorfer Initiator Voigt & Collegen haben Glück im Unglück. Anfang Dezember 2010 wurde der Publikumfonds SolES 22 mit einem Eigenkapitalvolumen von 47 Millionen Euro geschlossen. Wie das Vorgängerprodukt investiert der Fonds nur zum Teil in spanische, zusätzlich jedoch in italienische Fotovoltaikanlagen.
„Aufgrund der Länderallokation in unseren Publikumsfonds SolES 20 bis 22 können wir die gemachten Prognosen auch unter den verschlechterten Rahmenbedingungen einhalten. Bei den von uns aufgelegten Private Placements wird es jedoch zu Anpassungen kommen, falls der Entwurf wirklich so vom spanischen Parlament verabschiedet werden sollte, was allerdings bezweifelt werden kann“, sagt Jörg Protzmann, Mitglied der Geschäftsführung und zuständig für den Vertrieb bei dem Emissionshaus Voigt & Collegen.
„Das Einsparpotenzial der Maßnahme beziffert das zuständige Ministerium auf 700 Millionen Euro. Verglichen mit den Verlusten, die dem Land bei einem Rückzug der internationalen Investoren entstünden, ist das deutlich zu wenig. Alleine angelsächsische, institutionelle Fonds haben in den letzten Jahren vier Milliarden Euro in den Fotovoltaikstandort investiert. Von ihnen ist ebenso mit Widerstand zu rechnen wie von dem Umweltministertreffen der EU-Mitgliedsstaaten, das Anfang Februar 2011 ansteht und das Thema auf ihre Agenda gesetzt hat“, so Protzmann. (af)
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Der Themenbereich „Solarfonds“ ist auch Gegenstand von Panel 5 der Branchenveranstaltung VGF Summit 2011 die am 8. und 9. Februar 2011 im Congress Center Frankfurt am Main stattfindet.