74 Prozent der Bundesbürger sparen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Postbank. Demnach richten die deutschen Sparer ihre Sparentscheidung jedoch nicht an den jeweiligen Ertragschancen und -risiken aus, sondern behalten lediglich erlerntes Sparverhalten bei.
Rund drei Viertel aller Bundesbürger legen derzeit Geld auf die hohe Kante. Das hat eine repräsentative TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank ergeben, für die im August 2017 1.001 Deutsche ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden.
Die wichtigsten Sparmotive sind der Befragung zufolge Gewohnheit und Gefühle.
So gibt fast jeder dritte Deutsche (30 Prozent) an, zu sparen, weil er es so gelernt hat und 24 Prozent tun es „wegen des guten Gefühls„. Lediglich sechs Prozent der Befragten wollen demnach ihre Ersparnisse durch Zinsen und Kapitalerträge mehren.
Sparer verzichten jährlich auf große Erträge
„Deutsche Sparer verhalten sich offensichtlich nicht immer ökonomisch rational. Anstatt ihre Sparentscheidung an den jeweiligen Ertragschancen und -risiken auszurichten, wird ein einmal gelerntes Sparverhalten einfach beibehalten“, sagt Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank.
Dabei sei das Risiko, dass entweder zu viel oder zu wenig oder auf die falsche Art gespart werde, relativ groß. 45 Prozent der befragten Sparer lassen ihr Geld auf dem Girokonto und 21 Prozent verwahrt es sogar zu Hause. „Auf diese Weise verzichten die Deutschen jedes Jahr auf Erträge von 20 bis 30 Milliarden Euro“, so Bargel.
Er rät, Kapital, das für längerfristige Sparziele gedacht ist, in renditeträchtigere Anlageformen wie beispielsweise Investmentfonds zu investieren. Aktuell legen 24 Prozent der Bundesbürger ihr Geld in Aktien und Fonds an. (jb)
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