Der Sparbetrag junger Menschen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erneut erhöht, so eine aktuelle Studie, die die Deutsche Bank zum Internationalen Tag der Jugend veröffentlicht hat. Zudem sei ihre Sparquote mit 28 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die der privaten Haushalte.
Von durchschnittlich 466 Euro, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland monatlich zur Verfügung stehen, legen sie etwa 130 Euro auf die Seite. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Deutschen Bank unter Schülern, Auszubildenden, Studenten und Berufstätigen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. 2011 wurden demnach 112 Euro gespart. Damit ist der Sparbetrag um 16 Prozent gestiegen.
Die Sparquote der jungen Erwachsenen liegt der Studie zufolge bei 28 Prozent und sei damit nicht nur höher als im Vorjahr, sondern auch fast dreimal so hoch wie die der privaten Haushalte in Deutschland insgesamt, die 2011 bei rund elf Prozent lag (Quelle: Deutsche Bundesbank).
Höhere Sparquote trotz geringerem Einkommen
Gleichzeitig sei das Einkommen der Jugendlichen aus Taschengeld, Nebenjobs, Ausbildung und Berufstätigkeit im Vergleich zum letzten Jahr um durchschnittlich 37 Euro gesunken, so die Deutsche Bank. Junge Männer haben demnach mit 494 Euro monatlich 47 Euro weniger in der Tasche. Bei den weiblichen Befragten sei das Einkommen im Schnitt um 28 Euro auf 438 Euro pro Monat gesunken. Wie in den Vorjahren stehe jungen Frauen durchschnittlich weniger Geld zur Verfügung als jungen Männern. Der Unterschied liegt demnach bei 56 Euro pro Monat.
Dennoch sparen laut der Studie auch junge Frauen mit 115 Euro mehr als im Vorjahr (86 Euro). Ihre männlichen Altersgenossen legen 145 Euro (2011: 137 Euro) zurück. Damit sei insgesamt unter den jungen Menschen die Bereitschaft gestiegen, trotz geringeren Einkommens mehr Geld auf die hohe Kante zu legen. Diese gestiegene Sparbereitschaft führen die Studienautoren auf die Wirtschaftslage zurück: Laut Umfrage machen sich 58 Prozent der Jugendlichen Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft.
Jugendliche Sparen für Konsum
Dennoch haben die jungen Menschen demnach beim Sparen die gleichen Ziele vor Augen wie in den letzten Jahren: Die große Mehrheit (55 Prozent) spart auf ein Konsumziel wie Führerschein, Auto oder eine Reise. 26 Prozent legen Geld für die Ausbildung zurück und nur 19 Prozent schaffen Rücklagen für die Altersvorsorge.
Bei den Sparformen setzen die jungen Menschen der Studie zufolge auf Bewährtes: Spareinlagen (Sparplan, Sparbuch oder Sparcard) dominieren erneut mit 61 Prozent. Es folgen wie in den Vorjahren Tagesgeldkonto (39 Prozent) und Bausparvertrag (22 Prozent). Die Riester-Rente wird demnach von 13 Prozent genutzt, Aktien und Fonds von elf Prozent und Lebensversicherungen von acht Prozent. Bei jungen Frauen sei mit 59 Prozent besonders das Sparbuch (beziehungsweise die Sparcard) beliebt (Männer: 50 Prozent). Die männlichen Befragten entscheiden sich hingegen mit 14 Prozent öfter als Frauen (neun Prozent) für Aktien und Fonds.
An der repräsentativen Online-Umfrage der Deutschen Bank anlässlich des Internationalen Tags der Jugend haben mehr als 1.000 zufällig ausgewählte Bundesbürger im Alter von 14 bis 25 Jahren teilgenommen. Die Befragung wurde im Juli 2012 durchgeführt. (jb)
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