Förde Sparkasse baut 120 Stellen ab

Die größte Sparkasse Schleswig-Holsteins, die Förde Sparkasse mit Hauptsitz in Kiel, hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. 120 Stellen sollen bis Ende 2018 wegfallen, sagte André Santen, Leiter der Unternehmenskommunikation am Freitag.

Sparkasse
Bereits im November hat die Förde Sparkasse acht Filialen geschlossen.

Damit werde jede neunte der insgesamt 1.020 Vollzeitstellen gestrichen. Dies sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Sparkasse erhalten und die regulatorischen Anforderungen erfüllen zu können. Der Stellenabbau soll sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet.

„Die Erträge werden in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen. Gleichzeitig steigen die Eigenkapitalanforderungen und wir nehmen weitere Investitionen in den Ausbau digitaler Zugangswege vor“, erläuterte Santen. Eine Senkung der Kosten sei jetzt nötig, um rechtzeitig die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen.

Bereits im November habe das Geldinstitut – eine Anstalt des öffentlichen Rechts – acht Filialen geschlossen, sagte Santen. Die Förde Sparkasse hat noch etwa 50 Filialen. Die Bilanzsumme betrug 2015 rund 6,6 Milliarden und der Bilanzgewinn knapp 6,5 Millionen Euro. Die Förde Sparkasse entstand 2007 aus der Fusion der Sparkassen Kiel, Eckernförde und des Kreises Plön. Im Juli 2016 übernahm das Geldinstitut die Sparkasse Hohenwestedt.

Maßnahmenpaket dient Stabilisierung des Geschäftsmodells

„Die Förde Sparkasse hat bereits durch die Veränderungen im Filialnetz auf die schwierigen Rahmenbedingungen reagiert. Jetzt stehen Prozessverschlankungen in den internen Bereichen im Vordergrund“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Götz Bormann in einer Mitteilung. Die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Landrätin Stephanie Ladwig, betonte, das Maßnahmenpaket diene der Stabilisierung des Geschäftsmodells. „Nur eine wirtschaftlich gesunde Förde Sparkasse kann die Wahrnehmung des öffentlichen Auftrages zum Wohle der Region langfristig gewährleisten.“

Der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein sieht seine Mitglieder gefordert, auf die schwierigen Rahmenbedingungen für Kreditinstitute zu reagieren. „Um weiter erfolgreich am Markt als größter Finanzdienstleister mit hoher regionaler Verantwortung agieren zu können, sind Anpassungen, die durch Regulierung, Niedrigzinsphase und Digitalisierung entstehen, erforderlich“, sagte ein Sprecher am Freitag. Die konkrete Situation sei bei den einzelnen Sparkassen unterschiedlich und werde von den Vorständen der Häuser beobachtet und je nach Bedarfslage geplant. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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