Sparkassen prüfen Geldaufbewahrung im Tresor statt bei der EZB

Als Reaktion auf die Strafzinsen für Geldeinlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) denkt manche Sparkasse über eine Aufbewahrung höherer Summen im eigenen Tresor nach.

Sparkassen denken über eine Aufbewahrung höherer Summen im eigenen Tresor nach.

Einige bayerische Institute hätten sich erkundigt, wie der Versicherungsschutz in diesem Fall erhöht werden müsste, sagte eine Sprecherin des bayerischen Sparkassenverbandes am Freitag in München und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Diese zitierte aus einem internen Rundschreiben des Verbandes, in dem die Frage mit Beispielrechnungen erörtert worden sei. „Die Sparkassen stellen sich deshalb die Frage, ob es für sie wirtschaftlicher sein könnte, hohe Bargeldwerte nicht, wie bisher, bei der EZB einzulagern, sondern stattdessen selbst zu verwahren.“

„Nur ein theoretisches Szenario“

Die Verbandssprecherin betonte allerdings, dass es sich nur um ein theoretisches Szenario handele. „Die Sparkassen prüfen alle möglichen Optionen.“ Auch die Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern schließen einen derartigen Schritt nicht aus. „Es hat seine Berechtigung, alle denkbaren Optionen in Erwägung zu ziehen und auf ihre betriebswirtschaftliche, logistische und sicherheitstechnische Praxistauglichkeit zu prüfen“, sagte Jürgen Gros, Vorstand im Genossenschaftsverband Bayern.

Ein Sprecher des Sparkassen- und Giroverbandes in Berlin betonte aber, dass es sich bei der aktuellen EZB-Gebühr nicht lohne, das Geld selbst aufzubewahren. Derzeit müssen Banken 0,3 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Für viele Banken sind die Kosten ein Ärgernis.

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„Der negative Einlagensatz der Europäischen Zentralbank verursacht bei den Instituten spürbaren Kostendruck“, sagte Gros. Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sähen die expansive Geldpolitik von EZB-Präsident Mario Draghi mit Sorge.

Quelle dpa-Afx

Foto: Shutterstock

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