Sparkassen und Volksbanken graben Privatbanken das Wasser ab

Den Regionalbanken ist es bislang gelungen, die negativen Folgen der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank abzufedern. Sowohl Sparkassen als auch Genossenschaftsbanken leben hauptsächlich vom Zinsüberschuss.

Und da die Zinsspanne alljährlich sinkt, bleibt ungeachtet steigender Bilanzsummen unter dem Strich weniger übrig. Bei den bayerischen Sparkassen etwa sanken die Nettogewinne 2018 um 4,5 Prozent auf 343 Millionen Euro.

Doch rote Zahlen gibt es bisher nicht. „Wenn man schaut, welche Entwicklung der Betriebsergebnisse wir noch vor vier, fünf Jahren prognostiziert haben, dann ist der Schwung nach unten deutlich schwächer ausgefallen als wir das erwartet haben“, sagt Netzer.

„Es ist den Sparkassen gelungen, sich auf die niedrigen Zinsen, die erhöhte Regulatorik und die digitale Transformation einzustellen, und zwar relativ erfolgreich.“

Personalabbau in großem Stil

Zu dem Erfolg maßgeblich beigetragen haben die Sparer: „Sowohl absolut wie auch relativ hat sich der Zinsüberschuss in den vergangenen zehn Jahren gar nicht so sehr bewegt“, sagt Thomas Schnarr, Leiter des Bereichs Finanzdienstleistungen bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman.

„Die Zinsen, die die Banken an ihre Kunden zahlen, sind in diesem Zeitraum ja ebenfalls stark nach unten gegangen und in vielen Fällen auf null gesunken.“

Die Expansion im Kreditgeschäft und Tiefstzinsen für Sparer allein reichen aber nicht, um die Folgen der Nullzinspolitik aufzufangen. Zwei wesentliche Gründe, warum die regionalen Institute den widrigen Umständen bisher trotzen: Sie haben ihre Provisionen kräftig erhöht und in großem Stil Personal abgebaut.

Die Sparkassen beschäftigten Ende vorigen Jahres 36.000 Menschen weniger als noch 2012, bei den Genossenschaftsbanken war es ein Minus von über 17.000 Arbeitsplätzen.

Seite drei: Anhaltender Konzentrationsprozess

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