Mit dem Wirtschaftsaufschwung hat auch die Sparbereitschaft der Bundesbürger zugenommen. Jeder Deutsche legte im ersten Halbjahr im Schnitt 190 Euro pro Monat auf die hohe Kante – zehn Euro mehr als im vergangenen Jahr.
Wie das Statistische Bundesamt meldet, ergibt sich für die privaten Haushalte zusammen ein Sparvolumen von rund 93 Milliarden Euro. Im Schnitt sparten die Deutschen 11,5 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Eine höhere Sparquote gab es zuletzt in der zweiten Jahreshälfte 2008 mit saisonbereinigt 11,8 Prozent.
Experten führen die im internationalen Vergleich hohe Sparneigung auf steigende Aufwendungen für die Altersvorsorge zurück. „Dafür wird mehr beiseite gelegt“, sagte der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn.
Mit der zunehmenden Umverteilung gebe es allerdings noch einen anderen Grund, so Horn weiter. Die höheren Einkommen seien in den vergangenen Jahren stark gestiegen, die niedrigeren nur schwach. „Gespart wird vor allem von den höheren Einkommen, die wegen spürbarerer Zuwächse mehr Geld beiseite legen konnten“, erklärt der IMK-Ökonom. (hb)
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