„Digitale Sprachassistenten und damit vernetzte Geräte und Services bieten unzählige neue Anwendungsmöglichkeiten“, sagt Thomas Donath, Geschäftsführer bei Nordlight Research. „Ob Smart Speaker einmal zu weitverbreiteten ´Schaltzentralen´ und zu echten ´Game Changern´ im Verbraucheralltag werden, erscheint derzeit offen. Aktuell dominieren noch Zweifel an deren Nützlichkeit und auch die Furcht, damit in der häuslichen Umgebung ausspioniert zu werden.“
Als häufigste Gründe, die gegen den Kauf von «Smart Speakern» sprechen, werden von den bisherigen Nicht-Nutzern genannt: fehlender Bedarf (59 Prozent), Angst vor Überwachung (52 Prozent) und die Ablehnung der Sammlung privater Daten (52 Prozent).
Aktuelles Nutzungsverhalten und User Experience
Genutzt werden „Smart Speaker“ und ihre Sprachassistenten derzeit am häufigsten für die Suche und das Abspielen von Musik (57 Prozent), das Abrufen von Wetterberichten (55 Prozent) und das „Googeln per Sprache“ (46 Prozent). Beliebt sind auch die Sprachsteuerung von Fernsehgeräten (30 Prozent) oder unterhaltsame Frage-Antwort-Spiele mit Alexa & Co. (28 Prozent).
Ihre bisherigen Erfahrungen mit Sprachlautsprechern beurteilen 50 Prozent der Nutzer als „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Die weiteren User sind nur eingeschränkt zufrieden; 15 Prozent sogar eher enttäuscht. Deviceunabhängig werden digitale Sprachassistenten wie Alexa, Cortana, Google Assistant und Siri bereits von mehr als jedem fünften Verbraucher (22 Prozent) genutzt (also auch auf Handy, Tablet, PC etc.).
Die bisherigen generellen Nutzererfahrungen mit Sprachassistenten sind ebenfalls überwiegend positiv; 44 Prozent sind damit hoch zufrieden. Grundsätzlich kann sich jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) in stärkerem Maße vorstellen, in Zukunft noch mehr elektronische Geräte und Alltagstätigkeiten via Voice Control zu steuern.
Riesige Anwendungspotenziale
Bei den Alltagsanwendungen digitaler Sprachassistenten (Voice Control) interessieren sich die Bundesbürger vor allem für die Sprachsteuerung der häuslichen Beleuchtung (25 Prozent) und Heizung (20 Prozent), das Erstellen und Verschicken von E-Mails (23 Prozent) und das Bedienen von Funktionen im Auto (19 Prozent). Auch viele weitere Alltagstätigkeiten, wie das Einkaufen im Internet (12 Prozent), die Terminvereinbarung mit Ärzten (12 Prozent) oder die Beauftragung von Lieferdiensten (11 Prozent), stoßen auf Interesse.
„Voice Control wird das Tippen auf Tastaturen und das manuelle Bedienen von Funktionstasten zunehmend ergänzen, in manchen Anwendungsfeldern sogar ablösen. In der Breite wird der Übergang zur Sprachsteuerung im Verbraucheralltag aber erst schrittweise und nicht über Nacht erfolgen“, so die Einschätzung von Thomas Donath.
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