Der deutsche Staat hat 2018 das fünfte Jahr in Folge mehr Geld eingenommen als ausgegeben. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung erzielten einen Rekordüberschuss von 58 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.
Vorläufige Berechnungen hatten zunächst sogar ein Plus von 59,2 Milliarden Euro ergeben. Straßen, Schulen, schnelles Internet – Möglichkeiten zum Investieren hätte der deutsche Staat reichlich. Selbst Schuldenmachen scheint angesichts weiterhin rekordniedriger Zinsen nicht als Problem.
Doch auch der Stabwechsel im Bundesfinanzministerium von der CDU zur SPD hat an einem Grundsatz nichts geändert: An der „schwarzen Null“, also einem Haushalt ohne neue Schulden, soll nicht gerüttelt werden.
IWF fordert Investitionen
Nicht jeder findet das klug. Der Internationale Währungsfonds (IWF) beispielsweise fordert Deutschland seit langem dazu auf, mehr zu investieren – etwa in Infrastruktur und Fachkräfte.
Das Credo der IWF-Experten: Eine Volkswirtschaft wie Deutschland mit sprudelnden Steuereinnahmen und gewaltigen Exportüberschüssen müsse ihre Stärke nutzen, um sich auch für wirtschaftlich schwächere Zeiten zu rüsten.
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