Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sieht anders als die SPD nach der Wahl keinen Bedarf für eine große Rentenreform. „An der gesetzlichen Rente haben wir bis 2030 die Reformschritte eigentlich gemacht, die ich für notwendig erachte“, sagte Merkel am Dienstag beim Industrietag in Berlin.
Das Rentensystem sei dank der Reformen der vergangenen Jahre stabil aufgestellt. Wegen der hohen Erwerbstätigkeit liege das erwartete Rentenniveau über den Prognosen, die Beiträge zugleich unter den erwarteten Beitragssteigerungen. „Es gibt aus unserer Sicht bis 2030 keine Notwendigkeit, das Rentensystem jetzt wieder zu verändern“, sagte Merkel. Wichtig bleibe, die Betriebsrenten und die Erwerbsunfähigkeitsrente zu stärken sowie die private Vorsorge transparenter zu machen.
SPD will Beitragssatz begrenzen
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatten kürzlich die Rentenpläne der Sozialdemokraten vorgestellt. Bei einem Wahlsieg will die SPD ein prognostiziertes Absinken des Rentenniveaus auf 44,7 Prozent bis 2030 verhindern. Dieses Verhältnis von Löhnen und Rente soll bis dahin bei 48 Prozent gehalten, der Beitragssatz von heute 18,7 Prozent bei maximal 22 Prozent begrenzt werden.
Die Solidarrente soll alle, die 35 Jahre und länger gearbeitet haben, eine Rente zehn Prozent über der Grundsicherung garantieren und Altersarmut verhindern. (dpa-AFX)
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