Angesichts der massiven Geldschwemme in Europa und den USA sei Gold günstig zu haben, meint Stabilitas-Chef Martin Siegel: „Noch in diesem Jahr ist ein Preis von 2.000 US-Dollar möglich.“
Derzeit kostet das gefragte Metall rund 1.700 US-Dollar pro Feinunze. Siegel: „Ein fairer Goldpreis liegt mittlerweile bei 1.800 US-Dollar.“ Zwar seien die Kurssprünge bei den Edelmetallen im Februar nicht so stark ausgefallen wie noch im Januar, dennoch bleibe die Stimmung weiterhin positiv, so der Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH.
Geldflut treibt Rohstoff-Notierungen
„Europäische Banken bekommen die größte Liquiditätsspritze aller Zeiten. Der Geldhahn bleibt aufgedreht und treibt die Inflation langsam aber stetig nach oben“, meint Siegel.
Silber ist im selben Zeitraum sogar mit mehr als elf Prozent nach oben geprescht: „Da der Silbermarkt um ein Vielfaches kleiner als der Goldmarkt ist und hier außerdem mehr Spekulanten aktiv sind, fallen die Preisauf- und Abschwünge auch deutlich stärker aus.“
Siegel glaubt an einen grundsätzlichen Aufwärtstrend: „Ich vermute, dass Gold dieses Jahr auf mehr als 2.000 US-Dollar steigt. Dann wird auch Silber jenseits der 50 US-Dollar neue Höchststände erreichen.“
Goldminen mit hohen Gewinnen
Während Goldminenaktien im Januar stark ins neue Jahr gestartet sind, haben sie sich im Februar auf hohem Niveau stabil entwickelt. „Einige Gewinnmitnahmen, vor allem bei kurzfristig orientierten Anlegern, haben hier für leichte Abschläge gesorgt“, so Siegel.
Silberminenaktien hingegen haben laut dem Commodity-Experten an ihre Jahresauftaktentwicklung angeknüpft und weiter zugelegt. Die aktuelle Berichtsaison mache erneut deutlich, dass ein Großteil der Minengesellschaften auf sehr soliden Füßen steht und beim aktuellen Goldpreis hohe Gewinne einfährt.
Nach dem im Januar angekündigten Öl-Embargo gegen den Iran habe Rohöl mit Verzögerung im Februar eine regelrechte Rallye hingelegt, so Siegel. Als Grund für den mehr als zehnprozentigen Anstieg der Sorte Brent im abgelaufenen Monat sieht Siegel einerseits die überschüssige Liquidität am Markt, andererseits die große Verunsicherung wegen der Entwicklungen in Nahost.
Siegel: „Offensichtlich erweist sich für den Iran die Suche nach neuen Abnehmern als doch nicht so einfach, wie gedacht. Das Land könnte auf einem Teil seines Öls sitzen bleiben und das Angebot am Markt somit drücken“, räumt er ein. „Fest steht aber auch hier, dass der hohe Ölpreis alles andere als ein Zeichen für eine bevorstehende Rezession ist.“ (mr)
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