Standort-Ranking: München auf Platz eins

Im Vergleich dazu würden sich die strukturellen Schwächen Nordrhein-Westfalens offenbaren und die Folgen der weitreichenden Deindustrialisierung. Ein Drittel der untersuchten Städte liegen in NRW. Damit dominiert das Bundesland zahlenmäßig das Städteranking, doch Dortmund als der beste Ruhrgebietsstandort findet sich erst auf Platz 48 im Dynamikvergleich.

„Auch die Region Franken musste – etwa nach dem Niedergang von Quelle – einen Strukturwandel verkraften. Doch der gelang, insbesondere durch gute Forschung und Ausbildung, während insbesondere das Ruhrgebiet die dortige Deindustrialisierung immer noch nicht bewältigt hat“, sagt Schmitz.

Zukunftsranking – Darmstadt auf Platz eins

Darmstadt bleibt beim Zukunftsranking ganz weit vorne. Die Stadt ist laut Wirtschaftswoche das Wissenschafts- und High-Tech-Zentrum der Metropolregion Rhein-Main-Neckar, die als Europas Silicon Valley der Unternehmenssoftware gilt.

Darmstadt erzielt den ersten Platz mit weltweit agierenden Unternehmen, unter anderem in den Sektoren Biotech, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Weltraum- und Satelliten-Technologie.

Auch die Automobilstädte wie München (Platz drei) und Stuttgart (Platz sechs) sind im Zukunftsindex wieder führend oder gerade dabei aufzuholen. Ein Grund dafür sei der hohe Innovationsdruck in der Automobilbranche, seit digitale Konkurrenten wie Google im Bereich eMobility und autonomes Fahren auf den Plan getreten sind.

Immobilienmärkte spiegeln Wirtschaftskraft wider 

Zwischen wirtschaftlicher Prosperität und Immobilienpreisen besteht laut Immobilienscout24 ein Zussamenhang. Denn ein attraktiver Job-Markt sorgt für steten Zuzug von Arbeitnehmern, dadurch steigt die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. Die Verknappung des Wohnraums wiederum sorgt vor allem in begehrten innerstädtischen Lagen für steigende Mieten.

„Ein boomender Mietmarkt ist ein positiver Indikator für die Wirtschaftskraft. Für den Mieter bedeutet dies allerdings, dass er an einem wirtschaftsstarken, attraktiven Standort oftmals tief in die Tasche greifen muss“, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei Immobilienscout24.

Günstige Mieten versprechen Renditen

In allen Top-Städten des Niveaurankings seien in den letzten fünf Jahren die Mieten um mindestens 13 Prozent (Hamburg) und bis zu 33 Prozent (Wolfsburg) gestiegen. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 14 Euro ist München die teuerste Stadt zum Wohnen. Die Mieten in den meisten Top Ten-Zukunfts-Städten liegen im Schnitt deutlich unter zehn Euro pro Quadratmeter.

„Aus Investorensicht sind diejenigen Städte am attraktivsten, in denen die Preise noch moderat sind. Wer sich beispielsweise in München eine Immobilie kauft, der kauft zwar Wertsicherheit, hat aber in einigen Lagen nur geringe Renditeaussichten“, so Hebecker.

„Einige Zukunfts-Städte hingegen versprechen gute Renditeaussichten, da dort die Miet- und Kaufpreise noch in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Sie sind für Investoren interessant, weil sie aufgrund attraktiver Arbeitgeber das größte Wachstum hinsichtlich der Einkommen haben werden. Sie ziehen zahlungskräftige Immobilieninteressenten an, die bereit sind, höhere Mieten und Kaufpreise zu zahlen. Die Renditeerwartung in diesen Städten liegt zwischen drei und fast fünf Prozent.“ (kl)

Foto: Shutterstock

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