Der größte schottische Versicherer Standard Life macht mit der Übernahme des Vermögensverwalters Aberdeen Ernst. Durch den Zusammenschluss soll einer der größten Fondsverwalter Europas entstehen.
Standard Life will für Aberdeen mit eigenen Aktien bezahlen. Das Gebot von 0,757 neuen Standard-Life-Papieren bewertet Aberdeen mit 3,8 Milliarden britischen Pfund. Das entspricht dem bereits am Wochenende genannten Preis und ist praktisch genauso viel, wie die Fondsgesellschaft vor Bekanntwerden der Gespräche an der Börse wert war.
Wenn die Übernahme gelingt, entsteht ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund elf Milliarden britischen Pfund und einem verwalteten Vermögen von etwa 660 Milliarden Pfund. An dem fusionierten Unternehmen sollen die Aktionäre von Standard Life gut zwei Drittel halten.
Investoren haben Gelder abgezogen
Die Branche steht angesichts wachsender Konkurrenz unter Druck. Nach dem Brexit-Entscheid im vergangenen Jahr hatten zudem Investoren ihre Gelder abgezogen. Der Zusammenschluss von Standard Life und Aberdeen soll Einsparmöglichkeiten bringen sowie Umsatz und Gewinn steigern.
Über die Führung des fusionierten Konzerns sind sich beide Seiten bereits einig. Standard-Life-Chef Keith Skeoch und Aberdeen-Chef Martin Gilbert sollen als Co-Chefs gemeinsam an der Spitze stehen. (dpa-AFX)
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