„Viele Investoren wollen einfache Produkte“

Mit Dr. Dirk Baldeweg, geschäftsführender Gesellschafter von Buss Capital, sprach Cash. über den Trend zu Direktinvestments, die Vorteile von Tank- und Offshore-Containern für Investoren und die Entwicklung des weltweiten Containerumschlags.

„Containerfonds sind per se risikogestreute Investments.“

Cash.: Bei Containern ging der Trend zuletzt auch in Ihrem Haus in Richtung Direktinvestments. Ist dies ausschließlich den neuen Vorschriften des 2013 in Kraft getretenen Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) geschuldet, die das Auflegen neuer Fonds verkomplizieren?

Baldeweg: Der wichtigste Grund ist: Viele Investoren wollen einfache Produkte. Das bekommen sie mit Container-Direktinvestments, einem seit langer Zeit eingeführten Produkt. Unsere Anleger und Vertriebspartner haben uns schon länger gefragt, ob wir uns nicht vorstellen können, auch Direktinvestments anzubieten. Wir haben uns dann gefragt, wie Direktinvestments aussehen müssen, die zu unseren Fonds passen – dass die Investoren also Ein- und Verkaufspreise der Container mit Marktdaten abgleichen können. Im Hinblick auf die lange Anlaufphase beim KAGB ist es für uns aber natürlich gut, dass wir unsere Kunden in der Übergangszeit mit Direktinvestments bedienen können.

Wann werden Sie den ersten KAGB-konformen Containerfonds auflegen? Wie wollen Sie die gesetzlich geforderte Risikostreuung konkret umsetzen?

Wir wollen ab dem vierten Quartal 2014 die ersten KAGB-konformen Fonds bringen. Allerdings hören wir aus dem Markt, dass die Gestattung viel Zeit braucht. Das ist aber auch kein Wunder, denn schließlich muss die Finanzaufsicht BaFin selbst erst sehen, wie sie das neue Gesetz anwendet. Was die Risikostreuung angeht: Containerfonds sind per se risikogestreute Investments. In einer großen Containerflotte haben sie immer viele verschiedene Typen, Altersklassen und oft über 100 Mieter. Unsere neuen Fonds werden in die verschiedenen Segmente investieren: Standardcontainer, Tankcontainer und weitere Typen wie Offshore- oder Bergbaucontainer. Die Anteile gewichten wir dann so, dass der Anleger ein attraktives Risiko-Rendite-Profil bekommt.

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Gibt es angesichts der vielen Direktinvestment-Angebote überhaupt noch Nachfrage nach Fondslösungen im Containerbereich seitens des Vertriebs und der Anleger?

Ja, durchaus. Containerfonds sind risikogestreute Investments in stabile Märkte mit überschaubaren Laufzeiten. Das ist für die Anleger immer attraktiv. Ich vermute aber, dass es im regulierten Markt eine gewisse Anlaufphase geben wird, denn viele der neuen Unterlagen, Prozesse und Vorschriften sind ja erklärungsbedürftig. Und die Vertriebe müssen sich in die neue Produktwelt auch erst einmal einarbeiten. Das fängt bei den Einkäufern und den Produktprüfern an.

Seite zwei: Keine ausschließliche Spezialisierung auf Direktinvestments

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