Der besonders starke Dollar brachte vor allem Euro- Anlegern vergangenes Jahr deutliche Vorteile ein. Doch wie sich die Zukunft der amerikanischen Währung in Zeiten von aktuellen politischen Umbrüchen entwickelt, bleibt unklar. Welche Szenarien denkbar sind.
Der Dollar verbuchte 2018 gegenüber dem Euro eine Steigerung von rund 10 Prozent. Doch damit sei nun auch „das Ende der Fahnenstange erreicht“, gab Carsten Gerlinger, Vice President der Moventum Asset Management S.A. zu bedenken.
Risiken im Inland
Die Zinsdifferenz zwischen beiden Währungen könnte deutlich geringer ausfallen, sollte die US- Notenbank Fed keine weiteren Zinsschritte vornehmen. Zudem bleiben die Twin- Defitizies aus Haushalts- und Handelsbilanzdefizit weiterhin Thema und könnten ein Risiko für den derzeitigen Fortbestand des Dollars darstellen.
Politische Turbulenzen haben Auswirkungen auf Europa
Auch die neu eingeführten Handelszölle der US- Wirtschaft bieten potenzielles Risikopotenzial, eine Verschärfung der Zollpolitik käme laut Gerlinger allerdings auch nicht in Frage; man müsse zu einer Einigung kommen, um den weltweiten Markt nicht zu gefährden.
Drastische Veränderungen des Dollars werden sich in Form von stark fallenden Bundesanleihen in Europa bemerkbar machen. Man habe mit ähnlichen Problemen wie zu Verhandlungen des Brexit zu rechnen, wohingegen die Renditen in den USA deutlich stärker fielen, erklärte Gerlinger.
Hoffnungen auf gleichbleibende Umstände
Es ergeben sich dennoch einige Szenarien, welche den Dollar als Sieger aus jeglichen Umbrüchen hervorgehen ließen. Möglich wäre beispielsweise eine Beschleunigung des Wachstums in den USA, welches allerdings durch fehlende Unterstützung des US Präsidenten eine utopische Vorstellung ist. Sollte es aber zu einer Einigung im Handelsstreik mit China kommen, würde sich dies positiv auf das Wachstum der gesamten US- Wirtschaft auswirken. Die darauffolgende Stärkung des Dollars könnte zudem ein Grund sein, dass die Tendenzen auf eine Wiederwahl Donald Trumps steigen.(el)
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