Kosten- und Risikomarge im Visier der Insurtechs

Die originären Kernkompetenzen der Versicherer – insbesondere das Risiko- und Schadenmanagement – werden von Start-ups bisher vernachlässigt, obwohl dort viel zu holen wäre.  Sachversicherer haben regelmäßig noch Kostenquoten von 25 bis 30 Prozent. Die künftigen Optimierungsmöglichkeiten sind massiv und das Potenzial für eine Ausschöpfung der Kostenmarge attraktiv.

Noch größeres Potenzial ist bei der Risikomarge zu konstatieren. Bereits die einprozentige Verbesserung einer Schaden- oder Leistungsquote hat Milliardenvolumen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kosten- und Risikomarge ins Visier von Startups gerät.

Zusätzliche Impulse

2017 werden erste Start-ups mit eigener Risikoträgerlizenz in den Markt eintreten. Sie werden im deutschen Versicherungsmarkt zusätzliche Impulse für die Optimierung von Vertriebs-, Kosten- und Risikomarge setzen.

Wir sollten den Verantwortlichen in dieser Sache nicht auf den Mund, sondern auf die Hände schauen. Unwichtig sind inflationäre Ankündigungen einzelner, extrovertierter Populisten in sozialen Medien oder auf Konferenzen.

Lärm ist nicht mit Klugheit und vor allem nicht mit Erfolg gleichzusetzen. Wichtig sind gut finanzierte Macher mit Substanz und Marathonqualität. Ottonova wird Vorreiter sein, aber nicht allein bleiben. Seit wenigen Wochen liegt der Finanzaufsicht Bafin der erste Antrag eines Start-ups für eine Sachversichererlizenz vor.

Autor Dr. Marco Adelt ist Co-Founder und Geschäftsführer des Insurtech-Start-ups Clark.

Foto: Clark

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