Ihr Ziel ist es, ein Venture-Capital-Gesetz für Deutschland zu formulieren, dass die Investitionsbereitschaft hierzulande erhöht. Meiner Ansicht nach wird hier ein wichtiger Faktor ignoriert: Man kann ein Ökosystem nicht dazu zwingen sich zu entwickeln.
Natürlich ist es möglich, Anreize zu schaffen, um Erleichterungen für Investoren und Start-ups zu schaffen, aber das Aufsetzen neuer Gesetze ist ein Schritt in die falsche Richtung. Zudem sehe ich es kritisch, wenn die Politik sich zu sehr in ein so junges Ökosystem einmischt, zumal sie es oft aus persönlichen und taktischen Interessen tut und nicht um dem Markt auf die Sprünge zu helfen.
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Crowdfunding nicht liquide genug
Dafür müssen wir uns nur vor Augen halten, dass sich Veränderungen im VC-Markt und in der Start-up-Szene erst nach Jahren zeigen, die durchschnittliche Karriere eines Politikers jedoch viel kurzlebiger ist. Wenn Politiker also von sich selbst behaupten, sie hätten langfristige strategische Pläne für diese beiden Branchen, so ist dies oftmals nicht mehr als eine Farce.
Auch Crowdfunding – so gefeiert wie es auch gerade sein mag – wird nicht den ersehnten Aufschwung bringen. Ich denke, wir erleben hier ein sehr kurzlebiges Phänomen, von dem am Ende nur einige wenige Plattformen wie zum Beispiel Kickstarter überleben werden.
Als wahre VC-Alternative werden aber auch diese Akteure nicht überzeugen können, dafür sind sie zu verletzlich: Es muss nur ein größerer Fall eintreten, bei dem Klein-Investoren öffentlich Geld verlieren und schon wird sich die Mehrheit von ihnen vom Crowdfunding wieder abwenden. Damit ist Crowdfunding einfach nicht liquide genug und kein Pferd, auf dass Unternehmer beim Rennen um erfolgreiche Ideen setzen sollten.
Autor Paul Jozefak ist Mitgründer und Geschäftsführer von Liquid Labs (www.liquidlabs.de), dem Innovationslabor für neue Unternehmen und Produkte aus dem Bereich Finanztechnologie.
Foto: Peter Vogel
