Die Zuversicht der Investoren lässt nach. Der Indikator State Street Investor Confidence Index sank im Mai 2010 von 99,4 auf 88,2 Punkte. Verantwortlich sind nicht nur die staatlichen Schuldenberge.
Als Hauptgrund machen die Researcher der State Street Corporation, Boston, die getrübte Stimmung in Nordamerika aus, wo das Vertrauen institutioneller Anleger von 103,3 auf 98,3 zurückging.
Auch in Europa ließ der Optimismus nach: Von 95,7 auf 92,2. In Asien wuchs das Anlegervertrauen dagegen um 6,8 Zähler auf aktuell 101. Dort gingen die Investoren bei der Titelauswahl selektiv vor und gaben rohstofferzeugenden Ländern den Vorzug, wobei sie Europa und die USA außer Acht ließen.
Der Confidence-Index misst das Anlegervertrauen, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Investoren analysiert. Desto größer der Wert, desto größer die Zuversicht.
„Institutionelle Anleger haben in diesem Monat den im Vormonat eingeschlagenen Kurs fortgesetzt, und es kam zu einem deutlichen Abbau von Risikopositionen”, so der mit der Erhebung befasste Harvard-Professor Ken Froot.
„Ähnlich vorausschauend handelten institutionelle Anleger auch beim Ausbruch der Subprime-Kreditkrise im Jahr 2007. Bereits im März läuteten sie eine Reduzierung ihrer Risikopositionen ein, obwohl es an den Märkten weiter aufwärts ging“, so Froot weiter. „Die anhaltende Verringerung des Fremdkapitalanteils, die in diesem Monat festzustellen war, ist ein Signal für die große Unsicherheit im Zusammenhang mit der Verschuldung der Euro-Länder sowie für die potenziellen weltweiten Auswirkungen.“ (mr)
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Grafik: State Street