Die teuersten Häuser Niedersachsens stehen in Hannover. Hier müssen Käufer im Schnitt zehn Jahresnettoeinkommen bezahlen. Das geht aus dem Kaufpreisspiegel der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) hervor.
Spitzenreiter bei den Hauspreisen in Niedersachsen ist die Landeshauptstadt Hannover. Dort müssten Hauskäufer für ein gebrauchtes frei stehendes Einfamilienhaus rund 420.000 Euro als Standardpreis bezahlen. Auch in den Städten Osnabrück und Braunschweig würden die typischen Angebotspreise um die 400.000 Euro betragen.
Diese Daten hat die LBS Nord in ihrem aktuellen Kaufpreisspiegel veröffentlicht. Das Forschungsinstitut Empirica habe hierfür die Verkaufsangebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und Online-Portalen im dritten Quartal 2016 ausgewertet.
Zehn Jahresnettoeinkommen für Einfamilienhaus
Bei einem Standardpreis von 419.000 Euro müsse ein Normalverdienerhaushalt in Hannover für ein gebrauchtes Eigenheim zehn Jahresnettoeinkommen aufbringen. Die Spitzenpreise von Einfamilienhäusern im oberen Viertel würden im dritten Quartal 2016 bei mindestens 800.000 Euro liegen.
Die Städte Osnabrück und Braunschweig liegen laut LBS Nord auf den Plätzen zwei und drei der niedersächsischen Preisskala. Die typischen Angebotspreise würden 400.000 Euro beziehungsweise 380.000 Euro erreichen und damit dem Zehnfachen des ortsüblichen Haushaltsjahreseinkommens entsprechen. Die Spitzenpreise für gebrauchte Einfamilienhäuser würden in beiden Städten um die 500.000 Euro liegen.
Gebrauchtimmobilienmarkt unter Druck
Standardpreise über 300.000 Euro würden außerdem noch in Wolfsburg (365.000 Euro), den Landkreisen Harburg (349.000 Euro) und Vechta (310.000 Euro) sowie im Umland von Hannover (300.000 Euro) verlangt. Das entspreche sechs bis acht ortsüblichen Haushaltsjahreseinkommen.
„Durch den großen Nachholbedarf im Neubau gerät der Gebrauchtimmobilienmarkt immer stärker unter Druck. Die Folge sind weiter im dritten Quartal 2016 welche die Wohneigentumsbildung gerade bei Familien mit geringen und mittleren Einkommen unterstützen sollen. Genauso wichtig ist es, jetzt auch die Sparförderung über die Wohnungsbauprämie für breite Bevölkerungsschichten zu verbessern“, sagt Dr. Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.
Preissteigerungen im zweistelligen Bereich
Am stärksten seien die Preise in Niedersachsen im Landkreis Vechta gestiegen. In den vergangenen drei Jahren hätten sich hier Einfamilienhäuser aus dem Bestand um rund 14 Prozent pro Jahr verteuert.
Jährliche Preissteigerungen im zweistelligen Bereich habe es außerdem in den Landkreisen Gifhorn (plus zwölf Prozent) und Lüchow-Dannenberg gegeben sowie in den kreisfreien Städten Braunschweig und Osnabrück (jeweils plus zehn Prozent).
Günstige Immobilien in Holzminden
Auf der Suche nach den günstigsten Eigenheimen in Niedersachsen werden Hauskäufer nach Angaben der LBS Nord im Landkreis Holzminden fündig. Hier gibt es Häuser aus dem Bestand bereits für einen Standardpreis von 91.000 Euro.
Das entspreche gerade einmal dem doppelten Jahreseinkommen eines örtlichen Haushalts. Holzminden sei zudem die einzige Region in Niedersachsen, in der die Hauspreise seit 2013 im Durchschnitt um drei Prozent pro Jahr gefallen sind. (kl)
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