„Alle Jahre wieder“ – so kommentiert Axel Kleinlein die angekündigten Beitragserhöhungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV). Der Chef des Bundes der Versicherten (BdV) rät Kunden, einen internen Tarifwechsel zu prüfen. Das Analysehaus Morgen & Morgen relativiert den Prämienanstieg.
Die angekündigten Beitragssteigerungen in der Privaten Krankenversicherung haben laut BdV zu alarmierenden Beschwerden von Verbrauchern geführt. Die Verbraucherorganisation selber spricht von „glühenden Telefondrähten“. BdV-Chef Kleinlein: „Verbraucher berichten uns von Beitragssteigerungen von bis zu 40, teilweise sogar 60 Prozent. Sie sind ratlos, wie sie zukünftig die Beiträge aufwenden sollen.“ Um derartige Verteuerungen zu vermeiden, fordert der BdV, dass absehbare Entwicklungen zukünftig in der versicherungsmathematischen Kalkulation berücksichtigt werden.
Ungeachtet der herben Kritik von Verbrauchern und Verbraucherschützern, die die teils massiven Erhöhungen gar als „Abzocke“ titulieren, kam das Analysehaus Morgen & Morgen zu einem differenzierteren Ergebnis. Auch in diesem Jahr überprüfte das Institut die durchschnittliche Beitragserhöhung in der privaten Krankenvollversicherung für 2012 und ermittelte dabei, dass die durchschnittliche Beitragserhöhung für das Jahr 2012 nur 4,4 Prozent beträgt (Männer: plus 5,1 Prozent, Frauen: plus 3,6 Prozent). Damit würde der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresniveau geringer ausfallen – damals erhöhten die privaten Krankenversicherer ihre Prämien um durchschnittlich sieben Prozent.
Seite 2: BdV fordert höhere Einstiegsprämien bei moderaten Prämiensteigerungen