Steigender Goldpreis: Chance für inflationsgeplagte Anleger in 2023

Goldbarren
Foto: Shutterstock

Mit der Zinswende haben sich 2022 die Investitionsmöglichkeiten verändert. Erfolgreiche Investitionen sind aufgrund anhaltend hoher Inflation weiterhin schwierig. Tim Schieferstein von Solit Management GmbH sieht 2023 viele Faktoren für einen attraktiven Goldpreis.

Die Inflation und die damit einhergehende Anhebung der Zinsen durch die Zentralbanken hat viele Anleger und Sparer in diesem Jahr stark verunsichert. Ob Butter oder Brot, Strom oder Benzin – die Waren des täglichen Bedarfs haben sich immens verteuert. Das statistische Bundesamt Destatis meldet für das dritte Quartal einen Reallohnrückgang von 5,7 % und das ist schon das vierte Quartal in Folge, in dem deutsche Arbeitnehmer einen Verlust hinnehmen mussten. Seit 2008 ist es der stärkste und langanhaltendste Reallohnrückgang. Kein Wunder, dass viele Menschen beunruhigt sind und sich fragen, wo das noch hinführt und welche Geldanlage im nächsten Jahr eigentlich noch Rendite bringt. Die Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute des Bundeswirtschaftsministeriums geht 2023 von einer anhaltenden Inflation aus mit einer jahresdurchschnittlichen Teuerungsrate von 8,8 %.   

Die aktuelle Wirtschaftslage bedeutet für Anleger: Tagesgeld und Festzinsanleihen bringen wieder Zinsen. Diese sind aber so gering, dass sie durch die Inflation direkt aufgefressen werden. Hier tappen Anleger also in eine Realzinsfalle, auch wenn es auf dem Kontoauszug erstmal nicht so aussieht. Aktienfonds sind aufgrund der zu erwartenden Renditechancen sehr empfehlenswert und unkompliziert, aber dafür sollte man nur Geld nutzen, dass nicht kurzfristig gebraucht wird, denn kurzfristig können Börsen in ihren Kursen schwanken und entsprechend Verluste bringen. Immobilien sind als Sachwert immer eine Option gegen die Inflation, aber die Immobilienpreise sind sehr hoch und die Kredite werden immer teurer. Nicht für jeden Anleger ist das eine realistische Möglichkeit, es sei denn er nutzt die Immobilie selbst.   

Interessant ist in jedem Fall eine Anlage in Edelmetallen. „Die Rohstoffpreise schwanken zwar auch, aber Gold, Silber und Co. haben als Wertanlage seit Jahrhunderten immer einen hohen Nachfrage- und Materialwert. Auch deswegen ist das Edelmetall gerade in Inflationszeiten in Deutschland so beliebt. 2021 und 2022 war die Nachfrage der Anleger extrem hoch und wir vermuten aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen, dass dies 2023 erstmal so bleiben wird“, erläutert Tim Schieferstein Geschäftsführer der Solit Management GmbH. Die Prognosen für den Goldpreis im nächsten Jahr sind überaus positiv. Laut World Gold Council sind in der Vergangenheit eine Rezession und schwächere Erträge in der Wirtschaft immer ein gutes Vorzeichen für einen höheren Goldpreis gewesen.

Eine weitere Abschwächung des Dollars, die Erholung der chinesischen Wirtschaft und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Gold sind dafür weitere Indikationen. Wer nicht direkt in physische Edelmetalle investieren möchte, kann auch einen Edelmetallsparplan abschließen und selbst die monatlichen Beträge und das Sparziel festlegen. „Beim Sparplan ist es auch nicht so entscheidend, wie hoch der Goldkurs beim Abschluss des Vertrages ist, weil sich durch die monatlichen Investitionen starke und schwache Goldkurse ausgleichen“, so Schieferstein. „Edelmetallsparpläne ermöglichen die optimale Investition ohne viel Aufwand und Vorwissen“.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments