Die Wahl von Boris Johnson erhitzt die Gemüter. Zu viel scheint von seiner Person zur Frage des Brexits abzuhängen. Jason Borbora-Sheen, Investec AM, und Tristan Hanson, M&G, kommentieren die Wahl.
„Die anhaltende Unsicherheit um den Brexit ist wohl das schlechteste Ergebnis für britische Vermögenswerte. Wir müssen realistisch sein: Selbst wenn der neu ernannte Premierminister Boris Johnson sein Amt in 10 Downing Street antritt, wird die Unklarheit für das Vereinigte Königreich wahrscheinlich noch so lange anhalten bis die künftigen Handelsbeziehungen geklärt sind“, so Jason Borbora-Sheen, Portfolio Manager bei Investec AM. Daher sei es wichtig, dass Anleger bei britischen Vermögenswerten einen sehr selektiven Ansatz verfolgen.
Harter No-Deal Brexit erwartet
„Wir glauben, dass es Kaufgelegenheiten geben dürfte, sobald mehr Klarheit über das Brexit-Ergebnis besteht. Die Ankündigung von Boris Johnson als nächster Premierminister wurde vom Markt weithin erwartet und dürfte daher kaum unmittelbare Auswirkungen haben. Seine Ernennung erhöht jedoch zweifellos die Chancen auf einen harten oder No-Deal Brexit“, so so Jason Borbora-Sheen, Portfolio Manager bei Investec AM weiter.
Dieses Szenario würde voraussichtlich zu einer Abschwächung des Pfund Sterling führen und somit die kurzfristigen Wachstumschancen des Vereinigten Königreichs beeinträchtigen, da UK-gelistete multinationale Unternehmen gegenüber inländischen Akteuren bevorzugt würden.
Nach kurzer Zeit würden allerdings Investoren die Situation nutzen und beginnen, nach überverkauften Werten in Großbritannien zu suchen und ihr Exposure zu erhöhen.
Seite 2: Was Tristan Hanson, M&G, zu Johnson meint