Der Indikator für den Wohnungsbau des Münchner Instituts fiel im Februar auf minus 61,9 Punkte, nach minus 60,7 im Januar. Auch das war schon ein Tiefstand gewesen, der nun noch einmal übertroffen wurde. „Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, am Donnerstag. Viele Unternehmen klagen demnach sowohl über fehlende Neuaufträge als auch über Stornierungen bereits geplanter Projekte.
Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und der Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert, sowohl Unternehmen als auch private Bauherren haben deshalb viele Pläne auf Eis gelegt oder ganz gestrichen. Das Ifo-Geschäftsklima beruht auf monatlichen Unternehmensbefragungen.
Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts setzte sich die Teuerung bei den meisten Baumaterialien im vergangenen Jahr fort, ungeachtet von Preisrückgängen bei Holz oder Stahl. Demnach gab es durchweg bei allen mineralischen Baustoffen erhebliche Preissteigerungen: Zement Kalk und gebrannter Gips verteuerten sich jeweils um über 30 Prozent, Frischbeton oder Dachziegel jeweils um ein knappes Viertel. Im vergangenen Jahr waren fast alle Baumaterialien laut der Statistiker nach wie vor teurer als 2021, dem Jahr vor der Energiekrise. Preisrückgänge gab es dagegen etwa bei Dachlatten oder Betonstahl in Stäben. (dpa-AFX)