Die anhaltend schwierige Wirtschaftslage und die regulierungsbedingte Verunsicherung hat zu einem Stimmungseinbruch unter den Teilnehmern des Marktes der geschlossenen Fonds geführt. Seit Jahresanfang ist der Scope-Geschäftsklimaindex von 150 auf 116 Punkte gefallen.
Wie das Berliner Analysehaus mitteilt, bezeichnen knapp 40 Prozent der Emittenten die Marktlage aufgrund der ungelösten, sich verschärfenden finanzwirtschaftlichen Probleme und der umfangreichen Regulierungsmaßnahmen als „unbefriedigend“, rund 23 Prozent gar als „schlecht“. Im Ergebnis wird mit einem weiteren Einbruch des Platzierungsvolumens auf unter fünf Milliarden Euro gerechnet.
Auch die Vermittler sehen der Scope-Befrageung zufolge den Markt für geschlossene Fonds derzeit sehr kritisch. Regulierung, Sanierungsfälle und ein allgemein mangelhaftes Angebot – fast ein Drittel nennt die Marktlage „schlecht“ – und damit dreimal mehr Befragte als zum Jahresanfang. Jedoch schwingt auch die Hoffnung auf eine Marktbereinigung und damit -konsolidierung mit. Für dieses Jahr rechnen allerdings auch die Intermediäre mehrheitlich mit einem Platzierungsvolumen, das nochmals deutlich unter den Vorjahreszahlen liegt.
Besonders im Vertrieb ist die Stimmung schlecht:
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Scope ermittelt halbjährlich das Geschäftsklima und die allgemeine Lage in der Beteiligungsbranche. 80 Initiatoren und Vermittler, darunter Banken, Sparkassen, Finanzdienstleister und Vermögensberater hätten sich an der jüngsten Erhebung beteiligt, die nach der Umsetzung des Vermögensanlagengesetzes vom 1. Juni 2012, jedoch noch vor Bekanntwerden des AIFM-Diskussionsentwurfs vom 20. Juli 2012 stattgefunden habe. (af)
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