„Die ohnehin schon sehr begrenzte Fläche, die dem Radverkehr aktuell zugestanden wird, für weitere Nutzungen freizugeben ist zu kurz gedacht.“ Wer Alternativen zum Auto stärken wolle, müsse diesen Raum geben, „und dieser Raum muss dafür dem Autoverkehr entzogen werden“.
Mehr Müll dank E-Scooter?
Auch auf die Umwelt kämen neue Belastungen zu, so der BUND-Fachmann. In europäischen Städten, in denen solche E-Scooter bereits fahren, würden Leih-Roller schon nach drei Monaten ausgetauscht und verschrottet.
„Hier besteht nicht nur die Gefahr, dass Innenstädte mit abgewrackten E-Scootern zumüllen. Es würden auch problematische Rohstoffe wie Lithium und Aluminium verschwendet“, sagte Hilgenberg.
„Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten würde dies gegen den Einsatz solche Roller zumindest im Verleihbetrieb sprechen.“
Eigenes Recyclingsystem gefordert
Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel fordert deswegen vorbeugende Maßnahmen:
„Wichtig ist, dass in Deutschland ein Recyclingsystem für ausgebrauchte Akkus aufgebaut wird, um Rohstoffe der Wiederverwendung zuzuführen“, sagte er der NOZ.
Großes Potenzial erwartet
Der Grünen-Politiker sieht in den motorisierten Tretrollern aber auch großes Potenzial:
„Die Hälfte aller Autofahrten finden im Kurzstreckenbereich von bis zu fünf Kilometern statt. Mit dem E-Tretroller entsteht neben dem Zu-Fuß-Gehen und der Nutzung des Fahrrades eine dritte Alternative zu Fahrten mit häufig tonnenschweren Autos“, sagte er.
„Jeder, der vom Auto auf den elektrischen Tretroller umsteigt, leistet durch die Vermeidung von Lärm und Luftschadstoffen einen Beitrag zum Gesundheitsschutz und entlastet die Umwelt. Wir erwarten, dass nicht wenige Menschen vom Auto auf die neue Alternative umsteigen werden.“
Foto: Shutterstock