Europas Versicherer sind aus Sicht der Aufsichtsbehörde insgesamt gut für mögliche Krisen gerüstet. Ein möglicher Zinsschock nach oben oder unten würde die Kapitaldecke der Unternehmen aber empfindlich treffen.
Im jüngsten Stresstest fielen mehrere der 42 untersuchten Unternehmen bei den Anforderungen an die Eigenmittel unter die kritische Quote von 100 Prozent, wie die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa am Freitagabend in Frankfurt mitteilte.
Anhaltende Niedrigzinsen, aber auch ein plötzlicher Anstieg des Zinsniveaus sowie der Lebenserwartung der Kunden erwiesen sich als Gefahr für die Versicherer-Finanzen. Mit schweren Naturkatastrophen kam die Branche deutlich besser zurecht.
Der Test sei eine gute Grundlage, um mit den Versicherern weiter über die Anfälligkeiten und mögliche Schritte zu sprechen, sagte Eiopa-Präsident Gabriel Bernardino.
Mehrheit wollte Ergebnisse nicht veröffentlichen
Aus Deutschland hatten Europas größter Versicherer Allianz, der weltgrößte Rückversicherer Munich Re, der Talanx-Haupteigner HDI, die R+V Versicherung und die Huk Coburg an dem Test teilgenommen.
Auch andere Größen wie Axa und Generali waren dabei. Die meisten Versicherer – darunter auch die deutschen – haben der Veröffentlichung ihrer Einzelergebnisse allerdings nicht zugestimmt.
Im ersten Stress-Szenario, das einen Zinsanstieg mit Verwerfungen an den Kapitalmärkten sowie hohe Schäden vorsah, konnten sechs der getesteten Konzerne die kritische Marke von 100 Prozent bei den vorgeschriebenen Eigenmitteln nicht halten.
Seite zwei: Quoten mit und ohne Krise