Studie: 38 Private-Equity-Fonds im Vergleich

Aus den meisten Prospekten von Private-Equity-Publikumsfonds geht nicht mit ausreichender Klarheit hervor, dass sie den europäischen Marktdurchschnitt deutlich schlagen müssen, um eine adäquate Rendite für ihre Anleger zu erzielen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der cash.medien AG, Hamburg, die 38 solcher Beteiligungsangebote untersucht und miteinander verglichen hat.

Demnach verweisen die Prospekte zwar in der Regel auf die hohen rechnerischen Renditen, die institutionelle Fonds in dieser Branche erzielen. Aber lediglich die Prospekte von drei direkt investierenden Angeboten enthalten eine Prognoserechnung für den Fonds selbst. Alle anderen, darunter 24 Dachfonds, verzichten sowohl auf solche Berechnungen als auch auf Beispiel-Szenarien. Anleger können somit nicht erkennen, wie sich die Einzahlungs- und Kostenstruktur des Publikumsfonds auf die rechnerische Rendite und die absolute Höhe des Kapitalrückflusses auswirkt.

Daneben untersucht die Studie unter anderem die Kosten und die konzeptionellen Details der einzelnen Fonds. Dazu zählt etwa die Frage, inwieweit das Platzierungsrisiko abgesichert ist.
Ergebnis: Falls weniger Eigenkapital eingeworben wird als vorgesehen, könnte ? auf Basis der Prospekte – bei zehn Angeboten allein die Kostenbelastung in der Investitionsphase um 40 Prozentpunkte oder mehr steigen und damit den Erfolg des Fonds von vornherein in Frage stellen. Nur bei zehn Angeboten beträgt die maximale Kostensteigerung einen Prozentpunkt oder weniger.

?Weitaus wichtiger als ein Prozentpunkt höhere oder geringere Kosten bei Vollplatzierung ist demnach die Frage, ob dieser Kostenrahmen tatsächlich eingehalten wird?, betont Stefan Löwer, Handlungsbevollmächtigter der cash.medien AG und Autor der Studie. Dieses Problem würde angesichts des aktuell schwierigen Marktumfelds vor allem bei Anbietern mit geringer Platzierungserfahrung an Bedeutung gewinnen, so Löwer. Zudem sei im Einzelfall fraglich, ob die angestrebte Investitionsstrategie mit einem geringeren Eigenkapital überhaupt umgesetzt werden könne.

Die Datenauswertung zu der Studie erfolgte hauptsächlich durch die zur cash.medien AG gehörende G.U.B., Deutschlands älteste Ratingagentur für geschlossene Fonds. Sponsor war die Marketingbeauftragte der Fonds der MIG Verwaltungs AG, München.

Die Studie, über die Cash. bereits vorab in der Ausgabe 5/2008 berichtet hat, liegt jetzt in gedruckter Form vor. Sie umfasst 76 Seiten, kostet 195 Euro (inklusive Umsatzsteuer und Versand im Inland) und kann unter [email protected] bestellt werden. (af)

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