Studie: Anwaltskosten werden unterschätzt

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Ein Grund für die Zurückhaltung bei Versicherungsabschlüssen: 88 Prozent der Befragten unterschätzen die Anwalts- und Gerichtskosten nach der ersten Instanz.

Fast die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger hat schon Geld für einen Anwalt ausgeben müssen, ein Fünftel sogar mehrmals. Die Kosten lagen dabei pro Fall durchschnittlich bei rund 2.500 Euro. Das sind Ergebnisse einer Studie, für die im Auftrag der Württembergischen Versicherung 1.000 Personen befragt wurden.

Knapp die Hälfte der Befragten hat keine private Rechtsschutzversicherung. Jeder/jede Fünfte plant aber einen Abschluss. Anders ist das bei jungen Menschen: 41 Prozent der 18- bis 24-Jährigen planen auch künftig keinen Abschluss, denn 28 Prozent von ihnen gehen davon aus, nie in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden, und 40 Prozent haben sich noch nicht damit beschäftigt.

Ein Grund für die Zurückhaltung bei Versicherungsabschlüssen: 88 Prozent der Befragten unterschätzen die Anwalts- und Gerichtskosten nach der ersten Instanz. Als Beispiel diente in der Befragung ein Unfall mit einem Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro. Laut der Württembergischen belaufen sich die durchschnittlichen Anwalts- und Gerichtskosten hier auf etwa 5.000 Euro. 69 Prozent der Befragten gehen von weniger als 3.000 Euro aus. Gleichzeitig empfinden 42 Prozent derjenigen ohne Rechtsschutz die Kosten für eine Versicherung als zu hoch.

Unter den privaten Rechtsschutzversicherungen ist der Verkehrs-Rechtschutz am weitesten verbreitet. Bei 48 Prozent der Befragten mit Absicherung ist dieser Bereich abgedeckt, gefolgt von Berufs-Rechtsschutz und Mieter-Rechtsschutz.

Rechtliche Hilfe im Job erwünscht

Zehn Prozent sind sich unsicher über Klauseln im Mietvertrag. Zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wünschen sich eine juristische Beurteilung ihrer Mietverträge. Noch wichtiger erscheint den Bürgerinnen und Bürgern die rechtliche Hilfe im Job: 70 Prozent hätten gerne zumindest manchmal Hilfe bei der Beurteilung von Arbeitsverträgen. Fast die Hälfte der Befragten hat im Berufsleben schon negative Erfahrungen gemacht – etwa mit Diskriminierung am Arbeitsplatz oder mit Kündigung.

Bei Verbraucherverträgen wünschen sich 64 Prozent der Befragten Unterstützung bei einer rechtlichen Prüfung. Jeder/jede Fünfte wurde bei Online-Käufen bereits betrogen. Als kompliziert empfinden viele auch das Thema Pflege: 62 Prozent hätten hier gerne eine rechtliche Unterstützung, zum Beispiel bei der Beantragung des Pflegegrads.

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